Einflusssphären: China macht Druck
China baut seine Militärpräsenz in der Region aus. Vor allem Indien sieht sich herausgefordert.
China untermauert seine stark gewachsenen Machtansprüche und sein Bestreben, Einflusszonen zu sichern, einmal mehr militärisch. Der pakistanische Hafen Gwadar bildet nicht nur den Endpunkt des im nächsten Jahr wohl fertig gestellten Korridors von Kashgar an der Westgrenze Chinas zum Indischen Ozean. Er wird mittlerweile auch zu einem Militärstützpunkt der chinesischen Streitkräfte, vor allem der Marine, ausgebaut. Er befindet sich in 400 Kilometern Entfernung zur Straße von Hormus, dem Eingang zum Arabischen Golf, der wichtigsten Ölquelle für die westlichen Industriestaaten einschließlich der USA. Direkt betroffen ist allerdings zunächst Indien. Es hat sich bereits mit Chabahar einen Stützpunkt weiter westlich im Iran gesichert. So kann es die traditionellen Verbindungen nach Zentralasien, namentlich Afghanistan und den mittleren Osten, aufrechterhalten. Das Wettrüsten zwischen den beiden wird sich weiter verschärfen. Gleichzeitig wächst der Druck auf die USA zu einer stärkeren militärischen Präsenz in dieser Region.
Fazit: Der Kampf um militärische Dominanz und die Ausdehnung der Einflusssphären nimmt zu. Somit wachsen die politischen Risiken der ohnehin instabilen Region.