Neue Sanktionen
Die jüngsten Strafmaßnahmen treiben Russland weiter in Richtung Rezession.
EU und USA haben weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie zielen zwar nur auf einzelne Personen und Unternehmen, trennen aber letztlich ganze Teile der russischen Volkswirtschaft vom globalen Finanzsystem ab. Besonders betroffen sind in dieser Sanktionsrunde die Gazprom-Bank – nach Kreditvolumen die drittgrößte Bank Russlands – sowie die beiden Öl- und Gasfirmen Rosneft und Novatek. Der Zugang zu den US-Finanzmärkten ist russischen Schuldnern kaum mehr offen möglich. Nun käme auch der Ausstieg der europäischen Förderbanken (EIB, EBRD) aus Finanzierungen von Projekten in Russland hinzu. Schon jetzt haben die Nadelstiche des Westens gegen einige wenige (wenn auch wichtige) Personen und Unternehmen Folgen für die russische Wirtschaft. Die Schritte des Westens haben bereits deutliche Kapitalabflüsse und eine starke Zurückhaltung bei den realen Investitionen in Russland ausgelöst. Der amtlichen Nachrichtenagentur Nowosti zufolge betrug der Nettoabfluss aus Russland im 1. Halbjahr 74,6 Mrd. Dollar, eine Verdoppelung zum Vorjahreszeitraum mit Abflüssen von 33,7 Mrd. Dollar.
Fazit: Russland wird dieses Jahr in eine Rezession zurückfallen. Fraglich ist nur, wie tief es hinabgeht.