US-Kongress gegen Abe
Die nationalkonservativ ausgerichtete Politik von Regierungschef Shinzo Abe isoliert das Land politisch.
Shinzo Abe kommt durch seine rechts-nationalistische Rhetorik nun auch in den USA unter Druck. Vor seinem Staatsbesuch formiert sich eine parteiübergreifende Koalition. Sie wendet sich gegen die geplante Rede Abes vor beiden Parlamentskammern. Zuvor müsse er sich von seinen Besuchen des Yasukuni-Schreins distanzieren, heißt es. Dort werden (neben anderen) japanische Kriegsverbrecher des 2. Weltkriegs als Helden verehrt. Zudem müsse er sich zur japanischen Schuld gegenüber den überwiegend aus Korea stammenden Zwangsprostituierten der japanischen Armee bekennen. Abe leugnet die japanischen Kriegsverbrechen konsequent. Er stellt Japan als Opfer ausländischer Mächte dar. Schon seinem Vorgänger Koizumi war ein entsprechender Auftritt in den USA in Aussicht gestellt worden. Er scheiterte aus den gleichen Gründen am Widerstand einer überparteilichen Riege von Abgeordneten. Demgegenüber hatte Südkoreas Präsidentin Park Guen-hye im Mai 2013 ebenso wenige Probleme bei ihrem Auftritt vor dem US-Kongress wie ihr Vorgänger Kim Young-sam oder mittlerweile drei indische Regierungschefs.
Fazit: Der aggressive Nationalismus Abes wird zum internationalen Problem. Er belastet die Beziehungen zu allen Verbündeten und isoliert Japan.