US-Wirtschaft wächst langsamer
Der US-Kongress malt ein trübes US-Konjunktur- und Haushaltsbild für die Vereinigten Staaten. Demnach wird das laufende Fiskaljahr für längere Zeit das wirtschaftlich beste für die USA sein. Zu dieser Prognose kommt der US-Kongress mit seinem jährlichen Budget- und Wirtschaftsbericht. Demnach wird das US-Wirtschaftswachstum im Fiskaljahr 2018 (30. September) bei 3,3% liegen.
Ab 2019 verlangsamt sich das US-Wirtschaftswachstum dann aber deutlich. Obwohl die Steuerreform zusätzliche 0,7% Zuwachs beim realen BIP p.a. bringen soll, wird die US-Wirtschaft der Prognose zufolge bis 2028 durchschnittlich nur um 1,9% im Jahr wachsen.
Schuldenstand erhöht sich dramatisch
Die USA werden zu Gefangenen ihres Defizits. Das Haushaltdefizit führt zu einer steigenden Staatsverschuldung. Im Jahr 2028 erwartet der US-Kongress einen Gesamtschuldenstand von 35 Bio. US-Dollar. Das entspräche etwa 120% des BIP. Aktuell liegt der Schuldenstand bei 20 Bio. US-Dollar (108% des BIP). Prognostiziert sind hier die reinen Staatsschulden, ohne private Schulden und Kredite der Bundesstaaten.
Problematisch ist die zu erwartende Zinsentwicklung. Die dynamisch steigenden Schulden werden Anleihekäufer dazu bewegen, höhere Risikoprämien zu fordern. Die anziehende Inflation wirkt in dieselbe Richtung. Das erwartet auch der Kongress. Forcieren die USA nun auch noch ihre Wirtschaftssanktionen wie derzeit zu erwarten, wird der Konsum für die US-Verbraucher durchschnittlich spürbar teurer. Das ist schädlich für ein Land, dessen Wirtschaft zu über 70% vom Binnenkonsum abhängt. Das wird die US-Notenbank ab 2019 auf ihrem Erhöhungspfad bremsen.
Die US-Konjunktur hat den Höhepunkt im aktuellen Zyklus überschritten. Kommt sie unter Druck, wird die Fed die Zinsen am kurzen Ende senken. Dann wird die Zinsstrukturkurve vermutlich sehr steil, weil Anleihekäufe wegen der Risiken hohe Zinsen fordern. Das wird zur Zerreißprobe für den Dollar.