Nach den Banken will US-Präsident Barack Obama jetzt die Konzerne insgesamt zur Kasse bitten. In seiner Rede zur Lage der Nation sprach er sich klar dafür aus, die großen US-Konzerne wieder stärker im eigenen Land zu besteuern. Obama will an die in Steueroasen wie Luxemburg oder Irland gebunkerten Konzerngewinne heran.
Die EU hat sich zu früh gefreut. EU-Kommissar Günther Oettinger forderte gerade erst die Besteuerung von US-Konzernen wie Google, Amazon oder Starbucks, die teilweise mit nur 1% Steuerlast in der Europäischen Gemeinschaft davonkommen.
Vom Steuer-Kuchen will die USA das größere Stück abhaben. Die gigantischen Schulden der USA müssen schließlich bedient werden, besonders wenn die amerikanischen Zinsen ab dem Sommer steigen. Vorteil für die USA: Ihr Plan steht, während die Europäer erst noch die Lage prüfen. Bereits im Herbst 2014 beschloss der Kongress Maßnahmen gegen die Verlegung von Steuersitzen.
Die Steuerstundung beim Halten von Auslandsgewinnen soll abgeschafft werden. Im Gegenzug wird die Körperschaftssteuer in den USA gesenkt. Darüber besteht zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress bereits Einigkeit, berichtet Germany Trade&Invest. Flankiert wird das Paket von Steueranreizen für Forschung und Entwicklung oder Investitionen in Energieeffizienz.
Fazit: Die USA haben bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung von Banken bewiesen, wie stark ihr Zugriff ist, wenn sie es nur wollen. Jetzt bekommen dies die übrigen Konzerne zu spüren. Europa wird sich mit Brosamen vom Steuerkuchen zufrieden geben müssen.