IWF: Bewusste Irreführung?
Alljährlich lesen wir von hochfahrenden Wachstumserwartungen für die USA – um zum Jahresende regelmäßig enttäuscht zu werden. Das hat System.
Übertriebene Erwartungen an das US-Wachstum verunsichern schon seit Jahren die Finanzmärkte. Daran sind nicht nur die irreführenden Zins-Projektionen der US-Notenbank schuld. Ein Blick auf die Wachstumsprognosen des IWF für die USA zeigt ein vergleichbares Problem. Der Währungsfonds liefert jährlich vier Prognosen: Frühjahrs- und Herbstausblick sowie Updates zu Jahreswende und -mitte. Wir machen den Soll-Ist-Vergleich von Prognose und tatsächlich eingetretenem Wachstum und stellen fest: Die letzte Prognose im Jahr liegt regelmäßig deutlich unter der ersten – und das nicht nur für die hier aufgeführten Bezugsjahre 2012 bis 2016. Das gibt zu denken! Denn Schätzungen können zwar Fehler enthalten. Sie dürfen aber keine klare Richtung haben, sondern sollten zufällig streuen. Das ist aber nicht der Fall.
Fazit: Offenkundig liefert auch der IWF regelmäßig eine systematisch nach oben verzerrte Wachstumsschätzung für die USA. Damit trägt er zur Verunsicherung und Fehlsteuerung der Märkte bei.