Präsidentschaftswahl: Zumas schweres Erbe
Südafrikas Wirtschaft geht es mies. Dennoch gelingt es dem korrupten Staatschef immer wieder, sich politisch an der Macht zu halten. Doch seine Zeit läuft jetzt ab. Investoren sollten handeln.
Südafrikas umstrittener Präsident Jacob Zuma hat auch das jüngste Misstrauensvotum überstanden. Allerdings knapper als erwartet. Der ANC verfügt über 249 Sitze im Parlament. Die Opposition hat nur 151. Daran gemessen sind 198 Stimmen für Zuma eine böse Überraschung. Offenbar haben 26 ANC-Abgeordnete die Gelegenheit der geheimen Abstimmung genutzt. Sie machten ihrem Ärger über die grassierende Korruption und Unfähigkeit im Umfeld Zumas Luft. Trotz dieser erkennbaren Erosion innerhalb des ANC bleibt zumindest bis Dezember alles wie es war. Dann wird über den neuen ANC-Parteichef entschieden. Und damit auch über die Kandidatur für die 2019 fällige Präsidentschaftswahl. Zuma kann nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.
Zumas Wunschkandidatin ist seine Ex-Ehefrau Nkosazana Dlamini-Zuma. Sie hat zu Anfang dieses Jahres den Kommissionsvorsitz in der Afrikanischen Union abgegeben. Seitdem betreibt sie ihre Kandidatur und propagiert die vom Zuma-Flügel innerhalb des ANC geforderte „radical economic transformation“: Die Beteiligung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit an der Wirtschaft soll durch Quotenregelungen und Beteiligungsvorschriften ausgebaut werden. Zudem wird die entschädigungslose Enteignung weißer Farmer zugunsten einer umfassenden Landreform propagiert.
Südafrika steckt aktuell in einer Rezession. Finanzminister Malusi Gigaba deutete bereits Pläne der Zuma-Administration an, den IWF um eine Finanzhilfe zu bitten, um die aktuelle Wirtschaftskrise zu überwinden. Zudem senkten kürzlich sowohl Fitch als auch Standard & Poor´s Südafrikas Rating für Fremdwährungsverbindlichkeiten auf „junk“ (Schrott).
Fazit: Die grundlegende Schwäche des Rand wird – trotz der jüngsten Erholung – anhalten. Randanleihen sollten abgestoßen werden.