Preise: Wertverzehr beim Geld
2017 wird das Jahr des realen Geldwertverzehrs für deutsche Sparer.
Für Deutschland ist eine Inflationsrate von in der Spitze 2,3% im Jahresvergleich denkbar. Das schrieben wir Ihnen bereits in unserem Brief vom 20.10.2016. Unser Szenario, das nun von vielen etablierten Finanzmedien aufgenommen wird: „Auslöser für einen zusätzlichen Inflationsschub wird der Basiseffekt beim Ölpreis sein. Hintergrund: Der aktuelle Ölpreis liegt mit 52 (nun 57) US-Dollar je Fass zwar genau so hoch wie vor einem Jahr. Seinen Tiefpunkt hatte er im Januar bei unter 30 US-Dollar je Fass – seither geht es aber kräftig aufwärts. Das wird sich in den kommenden Monaten in der Inflationsrate niederschlagen. Dieser Effekt wird sich bis Mai erhöhend auf die Inflationsrate auswirken.“ Die deutschen Zinsen bleiben dagegen nominal klar unter diesem Wert. Für 3-Monatsgeld erwarten wir im Jahresverlauf höchstens eine Null, zehnjährige Anleihen könnten im 4. Quartal bis zu 0,80% abwerfen. Die Daten in der Eurozone sehen anders aus. Hier lag die Inflationsrate im Dezember bei 1,1% (1,7% in Deutschland). Ausschlaggebend waren auch hier die um 2,5% gestiegenen Erdöl- und Benzinpreise. Die Kerninflationsrate dagegen betrug nur 0,9%, Industriewaren verteuerten sich nur um 0,3%. Renditen von über 1,9% in Italien oder 1,4% in Spanien für zehnjährige Staatsanleihen bringen real also noch Plus.
Fazit: Bis April/Mai sehen wir für Deutschland eine Inflationsrate von etwa 2%. Die wird sich danach wieder bis auf 1,2% abschwächen. Im Jahresdurchschnitt wird die Rate für Deutschland bei ca. 1,5% liegen. Der Geldwert wird somit real kräftig sinken.