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Zürcher Kantonalbank Österreich AG | TOPS 2020: Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Gesamtbewertung

Kostenschock

Die Zürcher liefert nach einem runden Beratungsgespräch ein stimmiges Protokoll. Wir wähnen uns mit ihr bereits auf einem richtig guten Weg. So kann man sich täuschen! Im Anlagevorschlag klaffen Informationslücken, und die Kosten hauen uns vom Hocker. Allerdings nicht so, wie die Bank sich das wohl denkt und wünscht.

Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG hat sich im Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

So geht gutes Private Banking! Die Zürcher verschwendet an keiner Stelle Zeit und leistet sich auch in den schriftlichen Ausarbeitungen keinerlei Defizite. Die Gesprächsprotokolle folgen umgehend auf Telefonat bzw. Termin, sind vollständig, korrekt, so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich. Für die Erläuterung des pünktlich zugeschickten Anlagevorschlags nimmt sich die Bank weitere 45 Minuten Zeit, um im Telefontermin die Ausarbeitung Seite für Seite durchzugehen. So bleiben keine Fragen offen. Herrschte bereits im Gespräch große Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit, Gebühren und "was ist möglich", wird auch im Nachbereitungstermin nicht versäumt, auf Risiken des Anlagevorschlags hinzuweisen und hervorzuheben, dass die Nachhaltigkeit unseres Portfolios im von uns definierten Sinn aktuell noch nicht zu 100% gewährleistet werden kann. Man sei noch bei der Evaluierung aller Titel, die erst zu 80% abgeschlossen sei. Ebenfalls wichtig: Die Berater der Zürcher fragen und haken nach, drängen uns aber zu keinem Zeitpunkt in eine Richtung – letztlich könnten nur wir entscheiden, was wir wollen. All das macht uns das Haus, dass unseren Wunsch nach einem Vertrauensverhältnis sichtlich sehr ernst nimmt, sympathisch.

Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität 

Im Gesprächsprotokoll finden wir alle wichtigen Informationen korrekt erfasst. Wir ersehen daraus auch, dass ein Finanzplaner an Bord ist. Gut! So beweist die Zürcher schon vor dem eigentlichen Anlagevorschlag Ganzheitlichkeitskompetenz und zeigt, dass sie uns als Partner langfristig begleiten möchte.

Anlagevorschlag

Der Anlagevorschlag verzichtet auf eine stringente Herleitung der Renditeaus unseren Erwartungen und Wünschen. Die Gewichtung der Anlagekategorien werde im Rahmen der Anlagepolitik regelmäßig auf Basis der Markteinschätzung hauseigener Experten festgelegt und angepasst, lesen wir stattdessen über den Investmentansatz. Für uns findet die Bank die Strategie “Ausgewogen” richtig. Warum? Das bleibt unklar, danach folgen direkt die Portfoliodetails.

Finanzinstrumente

Im konkreten Vorschlag sehen wir 46,3% Aktien, 44,1% Anleihen, 4% Absolute Return, 5,7% Liquidität sowie Gold und Edelmetalle ohne Prozentangabe. Hm. Wir kommen hier auf 100,1% – offensichtlich das Ergebnis einer Rundungsdifferenz.

Auf der Aktienseite sehen wir Nordamerika (20%) und Europa (18%) annähernd gleich gewichtet, 2% sollen in der Region Pazifik und 9% in Schwellenländern bzw. global angelegt werden. Wir sehen nur die Top Holdings. Einen Detailblick ins Portfolio gibt es nicht, aber es ist erkennbar, dass ausschließlich aktive Investmentfonds verwendet werden. Bei den Anleihen möchte die Zürcher etwa 22% in europäische und internationale Staatsanleihen investieren, 13% in Unternehmensanleihen, 4% in Schwellenländer und 6% in High Yields. Mehr Details sehen wir hier leider nicht. Als Renditeerwartung formuliert das Haus 3,5%, was nach Kosten, aber vor Steuern zu verstehen ist.  

Portfolioqualität

Das Portfolio scheint gut diversifiziert zu sein, auch wenn der Detailblick fehlt. Alle Top Holdings jedoch sind in breit streuende Investmentfonds investiert. Leider fehlt der Detailblick zu den einzelnen Wertpapieren. Das, was sich bewerten lässt, passt überwiegend zum uns. Da eine vollständige Bewertung aufgrund des fehlenden Gesamtblicks nicht möglich ist, verschenkt die Zürcher bei der Portfolioqualität Punkte.

Stresstest

Wir erhalten einen Stresstest, der verschiedene Szenarien wie die Lehman-Pleite sowie theoretische Ereignisse wie einen Einbruch des Aktienmarktes um -10% darstellt. Der maximale Verlust lag bei -12,65%, auch während der Lehmann-Krise. Historisch wird unsere Verlusttoleranz damit eingehalten, wir erkennen aber nicht, ob hier wirklich die Finanzkrise im Gesamtverlauf betrachtet wird, denn die Zeiträume werden nicht konkret benannt.

Gebühren

Die Zürcher veranschlagt zunächst ein auffällig geringes Honorar von nur 0,6%. Dazu kommen allerdings diverse andere Kosten, die wir aus einer beigefügten Schätzung entnehmen können. Summa summarum kommen wir dabei auf Gesamtkosten von 2,42% – im Marktvergleich ein Rekord und dazu noch geschätzt. Das ist im gegenwärtigen Marktumfeld schlicht nicht konkurrenzfähig, zumal die Leistung nicht überzeugt.

Fazit

Sahen Protokoll und die daraus ersichtliche Finanzplanungsexpertise noch erfolgversprechend aus und machten Lust auf mehr, enttäuscht der Anlagevorschlag. Es fehlen wesentliche Portfolio-Details, so dass wir die Portfolioqualität nicht endgültig bewerten können. Dafür erlauben die Kosten des Gesamtpakets einen Einblick in die Erfolgsaussichten einer Anlage bei der Zürcher. Diese liegen mit 2,42% im Marktvergleich so astronomisch hoch, dass wir beim besten Willen nicht erkennen können, wo hier ein Mehrwert gegenüber unserem ETF-Portfolio liegen soll. Da ist das eigene Depot wohl die bessere Wahl.

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Adresse

Zürcher Kantonalbank Österreich AG
Hegelgasse 6
1010 Wien
Österreich

Website: https://www.zkb-oe.at

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Fazit: Da war deutlich mehr drin … Aus einem sehr guten Beratungsgespräch hat die ZKB Österreich recht wenig gemacht. Den redaktionellen Fragebogen mit Transparenzfragen hat sie nicht beantwortet und folglich hier keine Punkte erhalten; die Vermögensstrategie muss im Wettbewerbsvergleich schnell vergessen werden und die Portfolioqualität ist so la la. Das löst beim Kunden keinen Jubel aus.
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