Risikoscheue Unternehmerbank
Der Kunde und sein Anliegen
Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Aber sie bringen zunächst nur eine halbe Million zur Anlage mit. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Gemein ist ihnen jedoch, dass sie für ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten Generation mal Sohn oder Tochter, mal Nichte oder Neffe die Zukunft finanziell absichern wollten. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.Das Beratungserlebnis
Wir erreichen beim Bankhaus Lampe die Telefonzentrale und wünschen einen Experten für Private Banking zu sprechen. Mit diesem vereinbaren wir einen Termin, den er uns sofort per Mail bestätigt. Er fragt uns, in welcher Angelegenheit wir die Bank nutzen möchten, warum wir gerade auf die Lampe-Bank aufmerksam wurden und was unser Anlageziel sei. In 10 Minuten ist alles bis hierhin Notwendige gesagt.Vor Ort
Für uns ist ein Parkplatz im Innenhof der Bank reserviert. Zurückhaltende Eleganz im ganzen Haus. Am Empfang werden wir mit Namen angesprochen, dann nach oben in die gut ausgestatteten Besprechungsräume geführt. Vornehme Eleganz, aber nicht überladen. Ohne Wartezeit empfängt uns der Berater, der uns, wie schon der Empfang, mit unserem Namen anspricht. Er ist noch jung, aber bereits seit sieben Jahren in der Bank, wirkt auf uns seriös und kompetent. Er bemüht sich, schnell eine persönliche Ebene herzustellen. Mehrmals im Gespräch ist es ihm ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass er jederzeit zu erreichen sei. Er führt zielgerichtet durch die Unterredung, lässt aber stets Raum für Diskussionen und stellt sich auf den Kunden und sein Vorwissen gut ein. Im Haus ist es ruhig, das Gespräch verläuft ohne jegliche Störung. Kaffee, Erfrischungsgetränke und Gebäck werden gereicht. Er stellt zunächst sich vor, dann das Bankhaus, betont die lange Tradition des Hauses (seit 1852). „Zukunft braucht Herkunft“, so heißt auch der Slogan der Lampebank, die heute im Eigentum der Unternehmerfamilie Oetker steht. Rudolf-August Oetker wurde direkt nach dem Krieg 1949 Mehrheitsgesellschafter. Interessanterweise und abweichend von anderen Häusern, erfragt der Berater nicht die Höhe unseres sonstigen Vermögens, sondern gibt sich mit dem eigentlichen Anlagebetrag zufrieden. Lediglich über unseren Immobilienbesitz möchte er Genaueres erfahren. Auch will er wissen, wie wir zu Aktien stehen. Diese könnten natürlich ein Bestandteil des Anlagekonzeptes sein, lassen wir wissen. Man lege konservativ an, erwidert der Berater, und fragt nach unserer Renditeerwartung, die wir mit vier bis sechs Prozent angeben. Das, glaubt er, könne die Bank schaffen. Ansonsten machen wir deutlich, dass die Risikogewichtung die Bank vornehmen müsse. Für uns sei entscheidend, dass wir nach 8 Jahren eine Million Euro erhalten. Er fragt, auf wessen Namen das Konto laufen solle. Unsere Meinung zur Marktlage interessiert ihn, er zeigt dann aber auch, dass die Bank selbst eine klare Richtung hat, die in den Anlagevorschlag einfließen wird. Er unterstellt ein Renditeszenario von durchschnittlich 4% jährlich nach Kosten. Die vierteljährliche Einzahlung dürfte bei etwa 10.000 Euro liegen. Sollte es an den Märkten (wieder) einmal „rund gehen“ werden wir bei einer noch zu definierenden Verlustschwelle unverzüglich – am nächsten Arbeitstag – schriftlich informiert. Zusätzlich nimmt der Kundenbetreuer telefonisch Kontakt auf. So sei auf dem Höhepunkt der Finanzkrise natürlich die Häufigkeit der Kommunikation zum Kunden deutlich erhöht worden. Bei im Schnitt ca. 60 Kunden je Berater scheint das zumindest möglich. Sehr ausführlich stellt er uns die unterschiedlichen Anlageklassen vor. Das Bankhaus arbeitet mit Aktien, Renten, Hedgefonds, Zertifikaten und ETF (börsengehandelte Indexfonds). Es präferiert bei europäischen Aktien und Eurorenten Direktinvestments. Ansonsten greift die Bank auf Fondslösungen mit Fokus auf ETFs (physisch hinterlegt) zu, um flexible Allokationsentscheidungen treffen zu können. Verpackte Zertifikate verwendet sie nur im Ausnahmefall. Die Tauglichkeit neuer Investmentprodukte und Assetklassen bzw. die Portfolioallokation der individuellen Vermögensverwaltung wird kontinuierlich analysiert und den gegebenen Zielsetzungen angepasst. Neben der volkswirtschaftlichen und fundamentalen Analyse steht ein werteorientiertes Auswahlverfahren im Vordergrund, erläutert die Bank. Die Identifizierung und Berücksichtigung langfristiger Trends und damit die Ausnutzung von Marktchancen ermöglichten eine aufgeschlossene Beobachtung neuer Entwicklungen einerseits und eine kritische Distanzierung von kurzfristigen Modeerscheinungen andererseits. Unternehmerische Beteiligungen sind nicht Bestandteil der Vermögensverwaltung, sondern werden individuell beraten. Das Bankhaus Lampe bietet seinen Kunden diverse Beteiligungsmodelle in Abhängigkeit der individuellen Zielsetzung, dem finanziellen und zeitlichen Horizont sowie der bestehenden Vermögensallokation an. Die Beteiligungsmöglichkeiten reichen von den klassischen Retailfonds (AIF) über Private Placements (Spezial-AIF) bis hin zu Exklusiv- und Direktbeteiligungen in Sachwerte. Der Schwerpunkt der Anlageklassen liegt derzeit im Bereich der Immobilien (In-/ Ausland), Private Equity sowie Flugzeugbeteiligungen. Alle Produkte unterlägen einem strengen, strukturierten und zentralen Auswahlprozess, betont die Bank. Nach erfolgtem Gutachten durch die Fachabteilung obliege die Genehmigung den persönlich haftenden Gesellschaftern. Ein ständiges Reporting sichert der Berater uns zu.Am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe nimmt das Bankhaus Lampe nicht teil. Wirklich vergleichbar mit anderen Leistungen im Markt sind somit die Aussagen zum Rendite- und Risikomanagement für uns nicht.
Selber könne die Bank keine Steuerberatung anbieten, auf Wunsch jedoch einen Ansprechpartner vermitteln, der mit uns klärt, ob es sinnvoll sein kann, die Anlage sofort auf das Kind zu übertragen. Nach 2 Stunden Gesprächsdauer fordert uns der Berater auf, die Kundenauskunft zu unterzeichnen. Wir lehnen höflich ab und er akzeptiert. In zirka 2 Wochen könnten wir ein erstes Konzept mit der Kostenstruktur und der anzusetzenden Höhe der monatlichen Einzahlung erwarten. Er werde uns per E-Mail kontaktieren, wenn das Konzept stehe, das er uns dann persönlich präsentieren möchte. Das Gebührenmodell der Lampebank ist grundsätzlich flexibel, es gebe keine Standardkonditionen, teilt man uns mit. Das ist ungewöhnlich. Für uns veranschlagt der Berater eine All-In-Fee. Die Gebühr belaufe sich auf 1,3 bis 1,4% des Vermögens im Jahr. Später im Anlagevorschlag wird diese auf 1,25% reduziert. Die Gebühren würden als separate Rechnung quartalsweise aufgeführt und dann vom Erträgniskonto abgezogen. Vorbildlich ist, dass die Bank auf jegliche Kick-Backs, Upfront-Fees, Ausgabeaufschläge und sonstige Vergütungen von Emittenten verzichtet. Sie würde eventuell anfallende Bestandsvergütungen für Investmentfonds stets an den Kunden auskehren. Grundsätzlich versuche man jeweils die günstigsten Fonds-Anteilsklassen zu erwerben (z. B. institutionelle Anteilsklassen), so dass möglichst geringe oder keine Bestandsprovisionen anfallen. Die herauszugebenden Beträge würden von der Bank dem Kunden vierteljährlich nachträglich gutgeschrieben und diese in dem darauf folgenden Vierteljahres- bzw. Halbjahresreporting ausweisen. Zur Verabschiedung begleitet er uns bis zum Parkplatz. Das ist sehr höflich, erlaubt aber auch einen Blick auf das Fahrzeug des Kunden.Fazit: Die Erstberatung im Bankhaus Lampe macht im Vergleich zu vielen Wettbewerbern einen sehr guten Eindruck: individuell, höflich, zielstrebig, strukturiert, in einer professionellen Aura. Überzeugt von der eigenen Leistung ist man immer in der Lage, sich auf die Kenntnisse des Kunden einzustellen. Dieser wird kompetent in die aus der Sicht der Bank beste Richtung gelenkt. Nun wollen wir sehen, wie sich dies im Anlagevorschlag ausdrückt. Das Gespräch jedenfalls hat Lust auf mehr gemacht und unsere Qualifizierungsampel schaltet auf Grün.
Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November im FUCHS-Report „TOPs 2016“.
Fakten:
(Angaben des Hauses, Stand: 31.12.2014)Bankhaus Lampe KG, gegr. 1852
Jägerhofstr. 10, 40479 Düsseldorf
www.bankhaus-lampe.de
Gesellschafter: 100% Oetker-Gruppe
Zentrale Geschäftsfelder: Vermögensverwaltung, Vermögensberatung, Vermögensnachfolgeplanung, Family Office, Stiftungsberatung
Alleinstellungsmerkmal / Versprechen an den Kunden:
"Unsere Unabhängigkeit aufgrund des Gesellschafterhintergrundes und der vollständige Verzicht auf eigene Produkte, kombiniert mit einer Anlagestrategie, die ein angemessen konservatives Rendite-Risiko-Verhältnis zugrunde legt."verwaltete Kundenvermögen: 10,1 Mrd. Euro
Kundenzahl: 6.000
Dienstleistungsangebot:
- (ganzheitliche) Vermögensberatung
- Vermögens-/Wertpapierverwaltung (Depotmanagement) mit eigener Strategie
- Stiftungsmanagement/Stiftungsservices
- Family Office
- Nachfolgeplanung
- M&A – Beratung
Produkte in der Vermögensverwaltung: Aktien, Renten, Hedgefonds, Zertifikate, ETF
(Bankhaus Lampe präferieren bei europäischen Aktien und Eurorenten Direktinvestments. Ansonsten Fonds-Lösungen mit Fokus auf ETF´s (physisch hinterlegt), um flexible Allokationsentscheidungen treffen zu können. Verpackte Zertifikate nur im Ausnahmefall.)Hauseigene Produkte: Keine eigenen Produkte.
Research:
Fremdresearch: Ressourcen ergeben sich durch den direkten Kontakt zu externen Brokern und dem damit verbundenen Zugang zu deren Sell-Side-Research - deren Researchdatenbanken wir im Einsatz haben (z. B. UBS, Deutsche Bank, Bank of America, Merrill Lynch, Citi Group, Goldman Sachs) - und täglich erscheinenden morgendlichen Marktanalysen und zu den jeweiligen externen Fondsmanagern der von der Lampebank eingesetzten Fondsprodukte. Direkte, regelmäßige Unternehmenskontakte sowie Managementgespräche runden das Spektrum der Informationsbeschaffung ab. Für Zwecke der nachhaltigen Vermögensanlage verwendet das Bankhaus das Research der oekom research AG. Die oekom research AG ist eine der weltweit führenden Rating-Agenturen im nachhaltigen Anlagesegment. Eigenresearch: Das Bankhaus Lampe betreibt eigenes Primärresearch. Neben dem eigenen Research des jeweiligen Portfoliomanagers in seiner Assetklasse (siehe Frageblock 2 Frage 2.2) steht das Team Investmentstrategie, geleitet von Oliver Caspari bezüglich der Aktien- und Branchenstrategie zur Verfügung. Aus der Beobachtung der europäischen Blue-Chips werden Anlageideen generiert und im Rahmen regelmäßiger Meetings präsentiert und zur Diskussion gestellt. Zudem werden in den Bereichen der Assetklassen Renten, Rohstoffe und Alternative Investments in enger Zusammenarbeit mit den Portfoliomanagern stetig neue Investments selektiert und die bestehenden beobachtet. Dieser ständige Austausch zwischen Portfoliomanagern und Investmentstrategen sorgt zum einen für eine effektive Kontrolle der jeweiligen Investments und zum anderen für einen fortwährenden Dialog bezüglich potentieller Neuengagements. Darüber hinaus deckt das 13-köpfige Primärresearch-Team für Aktien unter der Leitung von Dr. Karsten Iltgen und Christian Ludwig aktuell den DAX und MDAX vollständig ab und analysiert darüber hinaus eine Vielzahl von SDAX-Werten sowie eine Reihe europäischer Blue Chips. Durch regelmäßige Unternehmenskontakte und Besuche auf Top-Management-Ebene werden ein tiefgehendes Verständnis der Unternehmensentwicklung und ein hohes Maß an Aktualität der Analysen gesichert.Standardgebühren: Da Lampe flexible Gebührenmodelle hat, kann keine allgemein gültige Übersicht der Preise und Kosten zur Verfügung gestellt werden.
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.