Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1829
Sanktionen gegen russische Metalle

Shanghai profitiert von Metall-Sanktionen

Blick aus der Vogelperspektive auf Shanghai bei Nacht © ASKA / Getty Images / iStock
Der Westen hat neue Sanktionen gegen russische Metalle verhängt, der Osten profitiert davon. Der globale Metallhandel mit russischen Waren wird sich nun nach Asien verschieben. Die Sanktionen stärken damit das Zusammenwachsen des östlichen Blocks.

Die neuen Metall-Sanktionen gegen Russland dürften sich als Bumerang erweisen. Denn Russland wird seine Metall-Exporte künftig vor allem über den Börsenplatz Shanghai verkaufen. Denn die Shanghai Futures Exchange unterliegt zwangsläufig nicht den wesentlichen Sanktionen. Darum ist der Börsenplatz auch nicht von den neuen Sanktionen der USA und Großbritanniens gegen russische Metalle betroffen.

Metallhandel verschiebt sich nach Asien

Russland wird seine Metall-Warenströme darum nun nach Shanghai umleiten. Dort ist weiterhin die ungehinderte Einlagerung und der Verkauf von Aluminium, Nickel und Kupfer möglich. Alle diese Metalle können dort auch weiterhin von westlichen Händlern und Metallverbrauchern gekauft werden. 

Davon wird China von den Sanktionen profitieren. Das Land ist der größte Verbraucher und Anbieter von raffiniertem Aluminium und Kupfer sowie ein wichtiger Anbieter von raffiniertem Nickel. Das geht auf die engen wirtschaftlichen Verbindungen mit Indonesien zurück. Russland hat in den Jahren 2023 und 2024 Metalle für rund 40 Milliarden US-Dollar exportiert. Das Land lieferte in dieser Zeitspanne 6% des in der Welt verbrauchten Aluminiums, 5% des Nickels und 4% des Kupfers.

Westen forciert Russlands Verflechtung mit östlichen Handelspartnern

Das Sanktions-Schwert wird auch bei den Industriemetallen weitgehend stumpf bleiben. Die wirtschaftlichen Verflechtungen Russlands mit anderen Ländern und Börsenplätzen ist so eng, dass Russland seine Waren leicht umleiten kann. Das hat sich in den vergangenen beiden Jahren bei etlichen westlichen Sanktionen gezeigt. 

Russland hat es stets geschafft, die Exporte nach Asien (voran China, Indien, aber auch in die Türkei) zu erhöhen. Das wird sich nun bei den Industriemetallen wiederholen. Je mehr das Land sanktioniert wird, desto stärker richtet es seine Volkswirtschaft nach "Süden und Osten" aus. Das zeigt sich auch beim Ausbau der Öl- und Gaspipelines nach China und bei den russischen Planungen für neue länderübergreifende Transportrouten.

Fazit: Der Versuch der USA und von UK, Russland per Metall-Sanktionen weiter zu isolieren, wird erneut nicht aufgehen. Die Maßnahmen beflügeln dagegen die Vernetzung genau mit jenen Ländern, die in den USA ebenfalls als "kritisch" angesehen werden (z.B. China).

Hinweis: Die neuen Sanktionen dürften Wasser auf die Mühlen derer in den BRICS-Ländern sein, die eine eigene Rohstoffbörse (FB vom 4.4.) und eine eigene Währung (zuletzt FB vom 28.3.) planen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Devisen-Prognosen im Überblick

Markterwartungen 2025 – Dollar, Yen, Euro und die Zinsen

2025 bleibt geprägt von Widersprüchen: Während der US-Dollar von Trumps Politik gestützt wird, könnten Wachstumsrisiken ihn im Jahresverlauf schwächen. Der Euro hofft auf eine Erholung, und der Yen könnte von Japans Zentralbank profitieren. Was erwartet die Märkte bei Wechselkursen und Zinsen? Ein Blick auf die Prognosen führender Banken.
  • Fuchs plus
  • Der Länderblick in TOPS 2025

Wellen der Veränderung: Europas Private Banking im Wandel

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
In der Finanzwelt entstehen immer wieder „Qualitätswellen“, die den Markt beeinflussen. Während deutsche Institute in den Nuller-Jahren dominierten, erlebte das Private Banking in Österreich eine Renaissance. Mit dem Green Deal der EU gewannen nachhaltig orientierte Banken an Bedeutung. Aktuell zeichnet sich eine Neuorientierung ab: Ausländische Banken übernehmen Traditionsinstitute, und die Kundenbedürfnisse verändern sich. Welcher Finanzplatz leitet die nächste Innovationswelle ein?
  • US-Finanzriesen verlassen Klimabündnis

Rutschbahneffekt: Das Ende der Klimarettung

Die Klimarettung gerät immer mehr ins Wanken: Große US-Banken verlassen die Net-Zero Banking Alliance und setzen damit einen Dominoeffekt in Gang. Europas Banken könnten folgen, und Deutschlands Energiewende droht endgültig zu scheitern. Warum Klimaziele ins Abseits geraten und welche Rolle die öffentliche Meinung spielt – lesen Sie mehr.
Neueste Artikel
  • Im Fokus: Öl-Aktien

Neue Sanktionen treiben den Ölpreis

Neue Sanktionen gegen die russische Öl-Industrie treiben den Ölpreis kräftig an. In seinem Schlepptau ziehen auch die Kurse von Öl-Aktien an. FUCHS-Kapital hat den Sektor unter die Lupe genommen.
  • Fuchs plus
  • Beauty Contest 2025: Gies & Heimburger

Gies & Heimburger: Anders ausgerichtet

TOPS 2025 (Ruhestandsplanung) © Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die Vermögensverwalter von Heimburger haben viel zu sagen. Insbesondere wenn es um den Investmentprozess geht, wird deutlich, dass die Banker über eine hohe Fachkompetenz verfügen. Allerdings stellt sich die Frage, welchen Kunden sie dabei im Blick haben.
  • Fuchs plus
  • Haftung für Reparaturen bei verliehenen Einbauküchen

Einbauküche: Reparatur ist Sache des Vermieters

Die Vermietung einer Einbauküche ist für den Vermieter nicht ohne Risiken. Insbesondere Elektrogeräte werden oft genutzt und gehen vermehrt kaputt. Dann kommt die Frage auf, wer für die Instandhaltung zahlt? Das Amtsgericht (AG) Besigheim klärte diesen Fall.
Zum Seitenanfang