Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1947
Abwasser-Krimi in Teslas Gigafactory

Subventionen für E-Autos schaffen gigantische Überkapazitäten

Die hohen staatlichen Subventionen für E-Autos führen zu erheblichen Marktverzerrungen. So lässt BYD in China seine eigenen Autos zu, damit sie als verkauft gelten. Außerdem will das Unternehmen massiv auf dem europäischen Markt expandieren. Zugleich türmen sich die Probleme bei Tesla in Grünheide. Einerseits verschifft das Unternehmen seine Überproduktion an E-Autos nach Asien, andererseits entwickelt sich ein Abwasser-Krimi in der Gigafactory.

Einige aktuellen Entwicklungen zeigen, wie kaputt der "Markt" für E-Autos ist. In der vorigen Woche kam erstmals ein eigener Autofrachter des chinesischen E-Autoproduzenten BYD in Bremerhaven an. Das Schiff hatte 3.000 Fahrzeuge für den europäischen Markt geladen. Dieses Schiff ist nur der Anfang. BYD plant, insgesamt acht eigene Autotransporter zu bauen, um seine Produkte nach Europa zu verschiffen. 

Die forcierten Export-Bestrebungen passen zu dem Boom, den BYD in China erlebt. Dort schießen die Zulassungszahlen in die Höhe. Allerdings liegt das auch daran, dass BYD einen signifikanten Teil der hergestellten Fahrzeuge selbst zulässt. Diese Wagen gelten damit als verkauft, stapeln sich aber zu tausenden auf Feldern in China. Für BYD lohnt sich das dennoch. Denn die Staatshilfen hängen in China von bestimmten Zulassungszahlen ab. Ganz offensichtlich schafft es BYD aber nicht, seine Produktion am Markt abzusetzen. Forcierte Exporte nach Europa sollen nun helfen.

Deutsche Tesla-Produktion wird nach Taiwan verschifft

Tesla kämpft in Deutschland mit ähnlichen Problemen, fährt aber beim Export BYD genau entgegen. Tesla produziert zu viele E-Autos für den deutsche und europäischen Markt. Der Absatz ist so gering, dass die in der Gigafactory Grünheide hergestellten Fahrzeuge zu einem großen Teil nach Asien exportiert werden.

Tesla verschifft den Überschuss der hier nicht abgesetzten Autos auf die asiatische Insel Taiwan (23 Mio. Einwohner). Das sind so viele Fahrzeuge, dass diese auf dem alten Flughafen Neuhardenberg zu hunderten zwischengelagert werden. Jeden Tag bringen etliche Lkw neue Tesla zum Rollfeld, wo sie vor dem Export abgestellt werden. Ökologischer Killer: Die Batterien für diese Teslas werden in China produziert, hierher verfrachtet, in die Teslas eingebaut und dann in den Fahrzeugen wieder nach Taiwan verschifft.

Abwasser-Krimi bei Tesla

Derweil läuft vor den Toren Berlins ein Abwasser-Krimi. Denn bei der Produktion in der Gigafactory Grünheide entsteht schon jetzt viel zu viel Abwasser, bei dem auch noch die Grenzwerte überschritten sind. Obwohl die Produktion bei Tesla noch längst nicht in voller Auslastung läuft, hatte der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) erklärt, dass das US-Unternehmen die Abwassergrenzwerte „ständig und in erheblicher Weise“ überschreitet.

Darum hatte der WSE vorgeschlagen, die Entsorgung der Tesla-Abwässer vorerst zu stoppen. Das hätte die Produktion zum Erliegen gebracht und Tesla hat den WSE vor „täglichen Millionenschäden“ gewarnt. Auf einer einberufenen Verbandssondersitzung wurde ein Beschluss über die Vorlage, das Abwasser nicht mehr abzunehmen, mit unbestimmter Frist vertagt. Das verpflichtet den WSE dazu, das Abwasser vorerst weiter abzunehmen. Der Vorsitzende des Verbands ist daraufhin mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Henryk Pilz sagte: Ich bin nicht mehr bereit, die Verbandsversammlung nach außen hin zu vertreten.“

Bevölkerung stimmt gegen Tesla-Ausbau

Auch in der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden wächst der Widerstand gegen die Gigafactory. Das hat die Abstimmung über den geplanten Ausbau der Gigafactory gezeigt. Das Bürgervotum hat sich mit 3.499 Nein-Stimmen gegenüber 1.882 Ja-Stimmen deutlich gegen den Ausbau der Fabrik ausgesprochen. Aus der Gemeindevertretung hieß es zu dem nicht verbindlichen Votum daraufhin, dass den Ausbauplänen „in dieser Form“ nicht zugestimmt würde. Eine Entscheidung, in „welcher Form der Ausbau realisiert wird“, wurde nun auf den Spätsommer vertagt. Darüber soll erst nach der Kommunalwahl (9. Juni) neu entschieden werden.

Fazit: Das Gesamtbild dieser aktuellen Entwicklungen bei E-Autos zeigt, dass die Subventionen – sowohl in Europa, Deutschland als auch in China – den Markt ausgeschaltet haben. Mit Blick auf die Produktion und globalen Transportketten entsteht eine belastete Öko-Bilanz.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Das Beratungsgespräch in TOPS 2025: Terminvereinbarung

Banken im Check: Unterschiede bei Terminvereinbarungen und Datensicherheit

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Etliche Banken haben Nachholbedarf bei der Sicherheit und Transparenz in der Kundenkommunikation. Die Analyse der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus den Protokollen der Kunden beleuchtet die Kundenservice- und Sicherheitsstandards von Banken im deutschsprachigen Raum. Im Fokus stehen Online-Terminvereinbarungen, die Dauer der Rückmeldung, der Einsatz von E-Mail-Verschlüsselung sowie der Umgang mit Telefon- und Videokonferenzen.
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gute Renditen bei Lira-Anleihen und Aktien

Anlagechancen in der Türkei

In der Türkei tendiert die Währung weiter nach unten. Der Grund ist die weiter hohe Inflation. Allerdings schwächt sich diese ebenfalls weiter ab und die Notenbank bleibt konsequent. Für Anleger sehen FUCHS-Devisen im aktuellen Umfeld einige Chancen.
  • Fuchs plus
  • Quantencomputer können zum Risiko für Kryptowährungen werden

Kann Googles Willow den Bitcoin knacken?

Google hat mit „Willow“ einen neuen, leistungsfähigen Quantencomputer präsentiert. Der ist ein Meilenstein in puncto Performance. Allerdings stellen Quantencomputer eine potenzielle Bedrohung für Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) dar. Theoretisch können sie die kryptografischen Algorithmen brechen, die Bitcoin schützen. Kann der Hochgeschwindigkeits-Rechner von Google Bitcoin und anderen Kryptowährungen gefährlich werden?
  • Fuchs plus
  • Das Beratungsgespräch in TOPS 2025: die Berater

Beratungsteams punkten: Wie Banken mit Teamarbeit überzeugen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Während Einzelberater oft persönlicher agieren, bieten Teams eine strukturiertere und tiefere Beratung. Kunden bemängeln jedoch gelegentlich Verzögerungen und unklare Rollenverteilungen. Positive Beispiele zeigen, wie Teamarbeit effektiv funktioniert.
Zum Seitenanfang