Subventionen für E-Autos schaffen gigantische Überkapazitäten
Einige aktuellen Entwicklungen zeigen, wie kaputt der "Markt" für E-Autos ist. In der vorigen Woche kam erstmals ein eigener Autofrachter des chinesischen E-Autoproduzenten BYD in Bremerhaven an. Das Schiff hatte 3.000 Fahrzeuge für den europäischen Markt geladen. Dieses Schiff ist nur der Anfang. BYD plant, insgesamt acht eigene Autotransporter zu bauen, um seine Produkte nach Europa zu verschiffen.
Die forcierten Export-Bestrebungen passen zu dem Boom, den BYD in China erlebt. Dort schießen die Zulassungszahlen in die Höhe. Allerdings liegt das auch daran, dass BYD einen signifikanten Teil der hergestellten Fahrzeuge selbst zulässt. Diese Wagen gelten damit als verkauft, stapeln sich aber zu tausenden auf Feldern in China. Für BYD lohnt sich das dennoch. Denn die Staatshilfen hängen in China von bestimmten Zulassungszahlen ab. Ganz offensichtlich schafft es BYD aber nicht, seine Produktion am Markt abzusetzen. Forcierte Exporte nach Europa sollen nun helfen.
Deutsche Tesla-Produktion wird nach Taiwan verschifft
Tesla kämpft in Deutschland mit ähnlichen Problemen, fährt aber beim Export BYD genau entgegen. Tesla produziert zu viele E-Autos für den deutsche und europäischen Markt. Der Absatz ist so gering, dass die in der Gigafactory Grünheide hergestellten Fahrzeuge zu einem großen Teil nach Asien exportiert werden.
Tesla verschifft den Überschuss der hier nicht abgesetzten Autos auf die asiatische Insel Taiwan (23 Mio. Einwohner). Das sind so viele Fahrzeuge, dass diese auf dem alten Flughafen Neuhardenberg zu hunderten zwischengelagert werden. Jeden Tag bringen etliche Lkw neue Tesla zum Rollfeld, wo sie vor dem Export abgestellt werden. Ökologischer Killer: Die Batterien für diese Teslas werden in China produziert, hierher verfrachtet, in die Teslas eingebaut und dann in den Fahrzeugen wieder nach Taiwan verschifft.
Abwasser-Krimi bei Tesla
Derweil läuft vor den Toren Berlins ein Abwasser-Krimi. Denn bei der Produktion in der Gigafactory Grünheide entsteht schon jetzt viel zu viel Abwasser, bei dem auch noch die Grenzwerte überschritten sind. Obwohl die Produktion bei Tesla noch längst nicht in voller Auslastung läuft, hatte der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) erklärt, dass das US-Unternehmen die Abwassergrenzwerte „ständig und in erheblicher Weise“ überschreitet.
Darum hatte der WSE vorgeschlagen, die Entsorgung der Tesla-Abwässer vorerst zu stoppen. Das hätte die Produktion zum Erliegen gebracht und Tesla hat den WSE vor „täglichen Millionenschäden“ gewarnt. Auf einer einberufenen Verbandssondersitzung wurde ein Beschluss über die Vorlage, das Abwasser nicht mehr abzunehmen, mit unbestimmter Frist vertagt. Das verpflichtet den WSE dazu, das Abwasser vorerst weiter abzunehmen. Der Vorsitzende des Verbands ist daraufhin mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Henryk Pilz sagte: Ich bin nicht mehr bereit, die Verbandsversammlung nach außen hin zu vertreten.“
Bevölkerung stimmt gegen Tesla-Ausbau
Auch in der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden wächst der Widerstand gegen die Gigafactory. Das hat die Abstimmung über den geplanten Ausbau der Gigafactory gezeigt. Das Bürgervotum hat sich mit 3.499 Nein-Stimmen gegenüber 1.882 Ja-Stimmen deutlich gegen den Ausbau der Fabrik ausgesprochen. Aus der Gemeindevertretung hieß es zu dem nicht verbindlichen Votum daraufhin, dass den Ausbauplänen „in dieser Form“ nicht zugestimmt würde. Eine Entscheidung, in „welcher Form der Ausbau realisiert wird“, wurde nun auf den Spätsommer vertagt. Darüber soll erst nach der Kommunalwahl (9. Juni) neu entschieden werden.