Ukraine will ihre letzte Gaspipeline aus Russland schließen
Kiew verhandelt mit Washington angeblich darüber, den letzten verbliebenen Gastransit aus Russland nach Europa über eigenes Territorium vollständig einzustellen. Die Ukraine möchte ab dem 1. Januar den Betrieb der Transgas-Pipeline vorzeitig stoppen. Über diese Pipeline fließt nach wie vor Gas aus Russland nach Europa und wird durch die Slowakei und Tschechien bis nach Österreich transportiert. Pro Woche fließen etwa 257 Millionen Kubikmeter Gas über diese Pipeline nach Europa – mit leicht steigender Tendenz. Das zeigen Zahlen von Destatis.
Für Kiew geht es in den Verhandlungen in erster Linie darum, von den USA eine Entschädigungszusage zu bekommen. Das berichten russische Medien. Denn für den Transit kassiert die Ukraine nach wie vor Durchleitungsgebühren, auf die das Land nicht verzichten will.
Ukraine will letzten Gastransit nach Europa stoppen
Den unbestätigten Berichten zufolge soll der Deal mit einem technischen Kniff unter Dach und Fach gebracht werden. Demnach soll das Gastransportsystem unter die Leitung eines US-Unternehmens gestellt werden. Dafür könnte die Ukraine dann eine Ausgleichszahlung bekommen. Das US-Unternehmen könnte dann die Durchleitung des russischen Gases stoppen.
Eine indirekte Bestätigung dieser Berichte gab es aus Österreich. Gerhard Roiss, der ehemalige Chef des Versorgers OMV erklärte auf einer Podiumsdiskussion, dass die Lieferungen russischen Gases über die Ukraine spätestens Ende 2024 gestoppt werden dürften. Dann endet der im Jahr 2019 geschlossene Durchleitungsvertrag mit Gazprom mit Kiew regulär. Die Ukraine habe bereits angekündigt, diesen Vertrag nicht zu verlängern.