AstraZeneca produziert weit mehr als nur Corona-Impfstoffe
Spätestens durch seinen Corona-Impfstoff hat sich das Pharmaunternehmen AstraZeneca einen Namen gemacht. Die Briten sind daneben aber auch in der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung weiterer verschreibungspflichtiger Medikamente tätig, hauptsächlich in den Bereichen Atemwege und Immunologie, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Krebs, entzündliche Krankheiten, Infektionen und neurologische Störungen. Dementsprechend entwickelt und vertreibt AstraZeneca Medikamente für Erkrankungen wie Asthma, Herzinfarkt, Brust- und Prostatakrebs, Diabetes und für die Behandlung von Depressionen, Schizophrenie sowie bipolaren Störungen.
Pharmageschäft läuft rund
Das Pharmageschäft des britisch-schwedischen Unternehmens ist wachstumsstark, hoch profitabel und kennt kaum wirtschaftliche Schwächephasen. Denn an der Gesundheit wird als letztes gespart. Im ersten Halbjahr 2022 zog der Konzernumsatz verglichen mit dem Vorjahr um 48% auf 22,16 Mrd. US-Dollar an. Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte wechselkursbereinigt um 44% auf 3,61 US-Dollar.
Jüngsten Analystenschätzungen zufolge dürfte der Kerngewinn je Aktie in diesem Jahr im mittleren bis hohen Zwanzig-Prozentbereich ansteigen; der Umsatz dürfte im niedrigen Zwanzig-Prozentbereich zulegen. Der Pharmariese erwartet einen stabilen Umsatz mit Covid-19-Medikamenten, nachdem zuvor ein prozentualer Rückgang zwischen 20% und 25% erwartet wurde.
Starke News aus der F&E-Abteilung
In den vergangenen Wochen fiel AstraZeneca mit diversen positiven Unternehmens-News auf.
- Ende September erhielt das Unternehmen beispielsweise die EU-Zulassung für das Asthma-Medikament Tezspire. In den USA ist das Mittel bereits auf dem Markt, weitere Länder prüfen nun ebenfalls die Zulassung.
- Vor wenigen Tagen konnte AstraZeneca zudem einen Studienerfolg seines Brustkrebsmedikaments Capivasertib vermelden. In einer Phase-III-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs hat das Mittel deutliche Erfolge erzielt. Im Vergleich zu verschiedenen Wettbewerbern, die in diesem Bereich zuletzt herbe Rückschläge verdauen mussten, kann AstraZeneca hier punkten.
- Anfang November wurde der Coronaimpfstoff Vaxzevria in der EU voll zugelassen. Vaxzevria habe sich als wirksam gegen alle Formen von Covid-19 erwiesen, hieß es aus dem Unternehmen.
Dividende wird fortlaufend angehoben
Aktionäre profitieren von der soliden Geschäftsentwicklung durch kontinuierliche Dividendenerhöhungen. So wurde die Zwischendividende (Auszahlung September) in diesem Jahr um 3,3% auf 0,93 US-Dollar angehoben. Insgesamt sollen für dieses Jahr 2,90 US-Dollar je Aktie ausbezahlt werden. Gemessen am aktuellen Aktienkurs errechnet sich eine Ausschüttungsrendite von knapp 3%.
Trotz der guten Nachrichten konnte sich die Aktie der allgemein abwärts gerichteten Börsenphase nicht entziehen. Auf dem aktuellen Kursniveau wird der Titel mit einem KGV um 16 gehandelt. Der Kursrücksetzer bietet langfristig orientierten Investoren nun eine gute Gelegenheit, sich bei dem Pharma-Riesen zu positionieren.