Beiersdorf kehrt in den DAX zurück
Wieder im DAX – nach sechsmonatiger Pause – ist der Konsumgüterkonzern Beiersdorf. Das Hamburger Markenunternehmen hatte bereits seit Dezember 2008 einen festen Platz im deutschen Leitindex, musste im März dieses Jahres jedoch dem Energietechnik-Konzern Siemens Energy weichen und stieg zwischenzeitlich in die zweite Börsenliga ab.
Beiersdorf: Der Konzern hinter zahlreichen bekannten Marken
Beiersdorf ist ein international führender Markenartikel-Hersteller, der vornehmlich im Bereich Kosmetik und in der Herstellung von Klebebändern tätig ist. Beiersdorf fokussiert vor allem auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung innovativer Haut-, Schönheits- und Pflegeprodukte und hat eine ganze Reihe wertvoller und international bekannter Marken im Portfolio. Zu den bekanntesten Marken des Konzerns zählen unter anderem Nivea, Eucerin, Labello und La Prairie.
Mit dem Unternehmensbereich tesa zählt Beiersdorf zu den weltweit führenden Herstellern von selbstklebenden Produkt- und Systemlösungen für Industrie-, Gewerbe und Endverbraucher, die in vielfältigen Anwendungen der Elektronikindustrie, im Automobilbereich, der Papier- und Pharmaindustrie sowie Fälschungs- und Manipulationsschutz zum Einsatz kommen.
Treue Kunden sind ein Inflations-Vorteil
Der Traditionskonzern arbeitet seit Jahren hoch profitabel und hat durch sein exklusives Markenportfolio eine starke Preissetzungsmacht. Gerade in der aktuellen Zeit, wo Inflation wieder ein Thema ist und auf die Gewinnmargen der Unternehmen drückt, zahlt sich dies als klarer Vorteil des Konsumgüterkonzerns aus. Hier können Preissteigerungen leichter weiter gegeben werden, da Kunden in der Regel markentreu sind.
Nach dem Corona-bedingten Dämpfer im vergangenen Jahr meldet sich der Kosmetik-Hersteller in diesem Jahr eindrucksvoll zurück. In den ersten neun Monaten kletterte der Konzernumsatz um satte 12% auf 5,8 Milliarden Euro und übertraf damit sogar die Vorkrisen-Werte aus dem Jahr 2019. Den Ausblick auf das Gesamtjahr hat Beiersdorf bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen konkretisiert. Demnach sollen die Erlöse organisch um 8 bis 10% steigen – bislang hatte das Unternehmen ein Plus im höheren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll unverändert Vorjahresniveau (11,8%) verbleiben. Für das kommende Jahr stellt Finanzchefin Astrid Herrmann eine leichte Steigerung der Ebit-Marge in Aussicht.
Beiersdorf hat kluge Ideen für weiteres Wachstum
Diverse Initiativen sollen das Geschäft künftig stützen. Die Hamburger wollen beispielsweise die Marke Nivea modernisieren und verstärkt über Online-Kanäle verkaufen. Daneben sollte mit der Rückkehr des Strandtourismus das wichtige Geschäft mit Sonnencremes wieder anlaufen. Hier hatte sich Beiersdorf im Jahr 2019 mit dem Kauf der Marke Copperone verstärkt. Tesa wiederum will mit innovativen Klebebandlösungen für die effiziente Fertigung von Batteriemodulen punkten.
Mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 31 ist die Beiersdorf-Aktie zwar kein Schnäppchen, das solide Markenportfolio und die Preissetzungsmacht des Konzerns rechtfertigen jedoch solche Gewinn-Multiple. Als alternativer Inflationsschutz ist der Titel auf dem aktuellen Kursniveau für langfristig orientierte Anleger ein Kauf.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 118,60 Euro, StoppLoss unter 81,80 Euro