Coca-Cola HBC Aktie ist zuletzt eingebrochen
Anleger mit Weitblick nehmen die Aktie der Coca-Cola HBC AG näher in Augenschein – das Kürzel HBC steht für Hellenic Bottling Company. Als Lizenznehmer für den bekanntesten Getränkekonzern der Welt – Coca-Cola – ist das Unternehmen als Produzent und Abfüller von Getränken und Lebensmitteln tätig. Seit 1991 ist Coca-Cola HBC an der Athener Börse gelistet, seit 2013 auch an der London Stock Exchange. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen Ende 2012 von Marousi bei Athen in die Schweiz verlegt.
Zwei Unternehmen - die selben Produkte
Die Geschäftsaussichten sind aber eng an den amerikanischen Partner gebunden. Denn der Konzern verwendet die von der Coca-Cola Company gelieferten Konzentrate und Sirupe zur Herstellung der Getränke und ist auch für die Verpackung, den Verkauf und die Verteilung der fertigen Markenprodukte an Handelspartner und Verbraucher zuständig.
Die Coca-Cola HBC unterhält mehr als 250 Distributionszentren und Lagerhäuser, 52 Produktionsstandorte und mehr als 250 Abfüllanlagen in 28 Ländern weltweit und produziert eine breite Palette von trinkfertigen alkoholfreien Getränken wie Säfte, Mineralwasser, Erfrischungsgetränke sowie Sport- und Energydrinks. In Lizenz werden Coca-Cola, Fanta und Sprite hergestellt, daneben Eigenmarken wie Amita, Avra, Deep River Rock und Fruice vertrieben. Zusätzlich verkauft das Unternehmen Drittprodukte wie Nestea, Monster Energy Drinks, Bier und Spirituosen. Auch Kaffee der vor allem in Großbritannien tätigen Kaffeehauskette Costa Coffe, sowie die österreichische Mineralwassermarke Römerquelle und das Schweizer „Valser-Wasser“ gehören zum Markenportfolio.
Cola-Bruder mit Value-Abschlag
Anleger, die Fans der Coca-Cola-Aktie sind, dürften auch bei Coca-Cola HBC auf ihre Kosten kommen. Im Gegensatz zur "richtigen" Coca-Cola-Aktie ist der griechische Ableger derzeit mit Value-Abschlag zu haben. Denn vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine ist der Börsenwert von Coca-Cola HBC binnen weniger Tage um mehr als ein Drittel eingebrochen. Hintergrund: Coca-Cola HBC hat im letzten Jahr rund 20% seines Umsatzes und des operativen Gewinns in Russland und der Ukraine erzielt. Zudem hat der Konzern seine Produktionsanlage in Kiew vorübergehend stillgelegt und alle Mitarbeiter evakuiert.
Nun versucht sich die Aktie im Kursbereich um 19 Euro an einer Bodenbildung. Mit einem für das kommende Jahr geschätzten KGV von gut 12 ist der Titel nun nicht mehr teuer. Langfristig orientierte Anleger können zudem mit einer Dividendenrendite von rund 3,50% rechnen. Auf dem aktuellen Kursniveau können erste Stücke eingesammelt werden.