DAX: Favorit für 2016
Der DAX strebt raus aus der Abhängigkeit vom Dow Jones - und könnte dann neue Höchstkurse ansteuern.
Der DAX (akt. 10.704 Zähler) ist der preiswerteste der großen Aktienmärkte. Seine Marktkapitalisierung liegt bei knapp 50% des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zum Vergleich: USA 110%, Japan 105%, selbst Frankreich liegt mit 75% deutlich höher. Fundamental ist der DAX günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt in den meisten Branchen bei 10. Banken (8,1) liegen deutlich darunter, Software mit 18 deutlich darüber. Charttechnisch hat der Index Spielraum in einer Bandbreite zwischen 9.700 und 12.400 Zählern. Das Kurspotenzial im DAX liegt somit bei 15 bis 20% und ist deutlich größer als im Dow Jones. Die US-Börsen haben dagegen fundamental kaum noch Potenzial. Es sei denn, die US-Konjunktur schaltet wider Erwarten den Turbo an. Nur dann werden die US-Unternehmen die Märkte mit steigenden Gewinnaussichten überraschen – was höhere Kurse im Dow und an der Nasdaq rechtfertigen würde. Charttechnisch sieht es eher nach einer Trendwende nach unten aus. Dieses Bild passt zum sanften Rückzug der US-Notenbank Fed und den absehbaren Zinsanhebungen. Wir erwarten den Dow (akt. 17.552 Zähler) im Jahresverlauf in einer Bandbreite zwischen 15.700 und 18.300 Punkten. Damit hat die US-Börse nur ein Potenzial von 6%. Anleger mit strategischem Weitblick richten ihren Fokus zusätzlich auf gefallene Engel. Insbesondere die Börsen von Rohstoffländern notieren teilweise auf Mehrjahrestiefs. Wir halten Spekulationen auf die Rückkehr der Rohstoffpreise für das Thema, in dem mittelfristig der höchste Gewinn steckt. Darum würden wir Märkte wie Australien, Kanada, Brasilien und – unter politischem Vorbehalt – auch Russland übergewichten. Dabei empfehlen sich börsengehandelte Indexfonds (ETF), um auf breite Märkte zu setzen. Einzeltitel, die teilweise Dividendenrenditen von 6% haben, stellen wir Ihnen regelmäßig in den FUCHS-Kapitalanlagen vor.
Fazit: Die Richtungssuche und Emanzipation des DAX vom Dow wird unter hohen Schwankungen verlaufen. Daher gilt es, aktiver zu handeln. Gelingt die Entkopplung, werden im DAX neue historische Höchstkurse erreicht.