Deutsche Bank ist fundamental günstig
Ende Januar hat das Finanzinstitut Anleger mit guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 überrascht. Unter dem Strich erwirtschaftete die Deutsche Bank einen Jahresüberschuss nach Steuern von 2,5 Milliarden Euro. Nach einem minimalen Gewinn 2020 war das nun das zweite „schwarze“ Jahr in Folge und das beste Ergebnis für die Deutsche Bank seit zehn Jahren.
Neben den fundamentalen Fortschritten ist Deutschlands größtes Geldinstitut weiter um Kostendisziplin bemüht. Im vergangenen Jahr hat die Bank netto rund 1.700 Stellen gekappt. Seit Beginn des Konzernumbaus im Sommer 2019 wurden gut 8.000 Stellen abgebaut.
Geringe Risiken im Russland-Geschäft
Mit Blick auf die Ukraine-Krise betonte die Bank, ihre Geschäftsrisiken in Russland unter Kontrolle zu haben. „Wir haben unser Engagement in Russland in den vergangenen Jahren erheblich verringert“, so ein Sprecher der Bank in Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Überhaupt hat das Rückbesinnen auf das Kerngeschäft dem Unternehmen gut getan. Jahrelang verbrannte die Deutsche Bank Geld in Bereichen, die nicht zum Kern gehören, wie etwa im Aktiengeschäft oder im aufgeblähten Investmentbanking.
Unter der Führung von CEO Christian Sewing konzentriert sich die Bank inzwischen wieder auf ihre Stärken, vor allem im Unternehmensgeschäft und im Handel mit Anleihen. Der Turnaround, sowohl im Business als auch im Kursverlauf der Aktie, ist damit geglückt. Eine Bodenbildung ist inzwischen deutlich sichtbar.
Die Blaue ist ein Value-Investment
Die Aktie ist weiterhin ein Value-Schnäppchen. Immerhin wird der Titel rund 60% unter Buchwert (KBV: 0,40) und noch nicht einmal mit dem siebenfachen Jahresgewinn (2023er KGV: 6,67) bezahlt. Darüber hinaus erhalten Anleger nach zwei ausschüttungsfreien Jahren nun wieder eine Dividende in Höhe von 20 Cent je Aktie (Div. Rendite ca. 1,84%). Von der Gezeitenwende bei den „Zinsen“ dürfte die Deutsche Bank besonders profitieren.