Die nächste Übernahme in Sicht
Der US-Pharmakonzern Mylan führt Übernahmegespräche mit der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KgaA. Merck will offenbar seine Sparte Consumer Health verkaufen. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten.
Für Mylan ist das ein interessanter Deal. Für die Sparte, die mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten zuletzt rund 900 Mio. Euro Umsatz erzielte, müsste Mylan wohl zwischen 3,5 und 4 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Die Sparte passt gut zum Portfolio von Mylan. Mylan könnte seine Abhängigkeit vom US-Markt verringern. Die Consumer Health Sparte von Merck konzentriert sich vor allem auf Europa, Lateinamerika und Asien und ist in den USA kaum präsent. Merck will sich dagegen stärker auf Medikamente im Biopharma-Bereich konzentrieren. Darüber hinaus wäre ein Verkauf ein wichtiger Schritt, um die Schuldenlast von derzeit rund zehn Milliarden Euro deutlich zu verringern.
US-Politik schadet Mylan
Im vierten Quartal litt Mylan vor allem unter einer Absatzschwäche auf dem Heimatmarkt. Ein Umsatzeinbruch in den USA um rund 17% hat den Konzernumsatz weltweit um 1% auf 3,2 Mrd. US-Dollar gedrückt. Der Quartalsgewinn war mit 244 Mio. US-Dollar sogar um 41% niedriger als im Vorjahreszeitraum. Das lag aber hauptsächlich an zwei steuerlichen Sondereffekten (Steuergutschrift vor zwei Jahren, Sonderbelastung durch die Trump-Steuerreform voriges Jahr). Im Gesamtjahr 2017 hat der Generika-Händler den Gewinn um 45% auf 696 Mio. US-Dollar gesteigert (Umsatz +8%).
Mit einem KGV von 7 und einem KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) von rund 1,5 ist die Mylan-Aktie fundamental günstig bewertet. Langfristig orientierte Anleger ordern erste Stücke.
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Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2017)*: 11,91 Mrd. |
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Gewinn je Aktie (2017)*: 4,56 |
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Marktkapitalisierung*:21,65 Mrd. |
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KGV (2019e): 6,97 |
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Div.-Rendite: keine |
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* in USD |
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Empfehlung: kaufen, Nachkäufe um 30 USD
Kursziel: 52 USD, Stop-Loss: unter 28 USD
Kurschance: 30% | Verlustrisiko: 30%