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Spanischer Gaspipeline-Betreiber engagiert sich stärker in Deutschland

Enagas entwickelt eine Wasserstoff-Perspektive

Pipeline © KSLight / Fotolia
Die Zahlen zum 1. Quartal waren mau, dafür ist die weitere Perspektive umso interessanter. Enagas konzentriert sich mehr auf Europa und die Wasserstoff-Wirtschaft. Günstig bewertet ist der Titel allerdings nicht. Wie sollten Anleger hier vorgehen?

Enagas ist ein spanischer Gaspipeline-Betreiber und hauptsächlich in den Bereichen Erdgastransport und Erdgasspeicherung tätig. Der Konzern betreibt darüber hinaus Wiederverdampfungsanlagen in Barcelona, Huelva und Cartagena. In diesen wird flüssiges Erdgas (LNG) wieder in den gasförmigen Zustand gebracht und komprimiert, um über Pipeline weitertransportiert werden zu können.

Der Jahresanfang startete für die Spanier nicht wie erhofft. Im 1. Quartal ging der Nettogewinn um rund 21% auf 54,6 Mio. Euro (Q1/22: 69,3 Mio. €) zurück. Dennoch sieht sich der spanische Gasnetzbetreiber auf einem guten Weg, sein Gewinnziel für 2023 zu erreichen und peilt für dieses Jahr einen Nettogewinn zwischen 310 und 320 Mio. Euro an. 

Europa und Wasserstoff im Fokus

Zudem forciert Enagas seine strategischen Pläne. Die basieren auf zwei Säulen: Einerseits wollen die Spanier sich stärker auf den europäischen Markt konzentrieren. Andererseits sehen sie Wasserstoff als das große "nächste Ding" fürs Unternehmen. Dazu passen zwei aktuelle Meldungen: 

  • Der Verkauf der 50%-Beteilung am mexikanischen Unternehmen Gasoducto de Morelos ist abgeschlossen. Enagas verbucht einen außerordentlichen Ertrag von rund 40 Mio. Euro. 
  • Enagas steigt in das Projektkonsortium des LNG-Terminals in Stade ein. Ende letzter Woche meldeten die Spanier die Übernahme der Anteile der belgischen Fluxys an der Hanseatic Energy Hub (HEH). Enagas wird künftig 10% der Anteile an der HEH halten. Das Terminal im Industriepark Stade soll 2027 fertiggestellt sein. Gut drei Viertel der Verarbeitungskapazität ist bereits langfristig gebucht, beispielsweise durch Kunden wie EnBW und SEFE, der früheren Gazprom Germania. Die deutschen LNG-Terminals sollen später grünen Wasserstoff verarbeiten können. Enagas bringt seine umfassenden Erfahrungen im Umgang mit Wasserstoff, Biogas und Bio-Methan in das Konsortium ein.

Aktie ist nicht günstig, aber ...

Ein KGV von rund 17 macht Enagas zwar nicht zum Schnäppchen. Dafür schützt eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite von rund 9,45% gegen große Kursverluste. Mittel- und langfristig orientierte Anleger greifen an schwachen Börsentagen zu.

Empfehlung: kaufen Kursziel: 22,30 EUR; Stopp-Loss unter 16,66 EUR
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