FlatexDEGIRO zeigt solides Wachstum
Die meisten Insider-Käufe gab es im Januar beim Online-Broker flatexDEGIRO. Hier orderten Vorstandschef Frank Niehage über die ihm zuzurechnende Carpio GmbH, CFO Muhamad Said Chahrour (via Dinar Capital GmbH) sowie Aufsichtsratsvorsitzender Martin Korbmacher in insgesamt 18 Transaktionen flatexDEGIRO-Aktien im Wert von 921.555,00 Euro.
Die drei Firmeninsider nutzen offenbar das gedrückte Kursniveau, um ihren Anteil an dem Unternehmen auszubauen. Immerhin hat der Kurs des Finanzdienstleisters während der vergangenen sieben Monate kräftig Federn lassen müssen. Ende Juni handelte das Papier noch auf einem Allzeithoch um 29,50 Euro. Inzwischen ist der Titel mit rund 17 Euro beinahe für die Hälfte zu haben.
Online-Broker mit gutem Wachstum
flatexDEGIRO betreibt mit den Marken flatex und DEGIRO eine der führenden Online-Brokerage-Plattformen Europas für den Wertpapierhandel. Selbstentwickelte Technologien ermöglichen den eigenen B2C-Kunden kostengünstige Serviceleistungen im Wertpapiergeschäft. Das firmeneigene Kernbankensystem verhilft zahlreichen B2B-Kunden ebenso wie etablierten Finanzdienstleistern über White-Label-Bankinglösungen zu schnellem Erfolg.
Angesichts der Bankenkonsolidierung, die zudem von Niedrigzinsen und fortschreitender Digitalisierung geprägt ist, ist das Unternehmen strategisch gut aufgestellt. Es ist auf einem gutem Weg, Europas führender Anbieter für Broker-Technologie und -dienstleistungen zu werden. Der Börsenboom im ersten Corona-Jahr hat der Branche zu einem ungeahnten Aufschwung verholfen. Online-Broker und sogenannte Neo-Broker profitierten davon, dass viele Menschen während der Lockdowns den Börsenhandel entdeckt haben.
Hoch gesteckte Ziele
Einfache Trading-Apps übers Smartphone sowie ein schneller und kostengünstiger Zugang zur Börse sorgten für niedrige Einstiegshürden. Inzwischen scheint der pandemiebedingte Börsenboom abzuflauen. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf das Kundenwachstum und die Handelsaktivitäten der Broker. So hat der US-Neobroker Robinhood zuletzt mit schwachen Quartalszahlen und einem neune Rutsch in die Verlustzone enttäuscht. Das hat auch auf den Kurs von flatexDEGIRO zurückgewirkt.
flatexDEGIRO hat Anfang Januar gemeldet, seine selbst gesteckten Jahresziele erfüllt zu haben. Demnach stieg die Zahl der Kunden im Jahr 2021 auf mehr als zwei Millionen. Zudem wickelte flatexDEGIRO mehr als 91 Millionen Transaktionen ab. Im laufenden Jahr soll die Zahl der Kundenkonten auf 2,7 bis 2,9 Millionen und die Zahl der Orders auf 95 bis 115 Millionen steigen. Allerdings rechnet das Management hier „nur noch“ mit etwa 40 bis 45 Transaktionen pro Kunde im Jahr. Im Vorjahr waren es noch 55 Orders pro Kunde. Bis 2026 will flatexDEGIRO bis zu acht Millionen Kunden betreuen und bis zu 350 Transaktionen pro Jahr abwickeln.
Aktien wie die Insider einsammeln
Auf Basis aktueller Schätzungen wird die Aktie des Unternehmens inzwischen mit einem für 2023 günstigen KGV von rund 9,9 bewertet. Der langfristige Aufwärtstrend ist auch nach den jüngsten Kursverlusten voll intakt. Strategische Anleger sammeln wie die Insider auf dem aktuellen Kursniveau Stücke ein und bauen ihr Investment nach Abschluss einer Bodenbildungsphase aus.