Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2362
Globale Logistik stockt

Logistik wird Auslöser der Sommerkorrektur

Die Techs laufen weiter, aber die Realwirtschaft bekommt gerade massive Probleme. Copyright: Pexels
Die Techs laufen weiter, aber die Realwirtschaft bekommt gerade massive Probleme. Auslöser sind die globalen Logistik-Schwierigkeiten. Die sorgen für Verzögerungen und drastische Preissteigerungen. Die Börse hat das noch nicht richtig im Blick, wird die Probleme aber bald einpreisen. Die Logistik wird zum Auslöser der Sommer-Korrektur.
Die Aktienmärkte differenzieren sich gerade auffällig. Das ist ein Warnsignal und wir lesen das als deutliches Anzeichen der bevorstehenden Sommerkorrektur. Der Blick auf die Indizes zeigt: Die NASDAQ klettert ungestüm aufwärts, hat fast die Marke von 15.000 Punkten erreicht. Treiber ist die US-Notenbank, die ihre geldpolitische Perspektive klar gemacht und für längere Zeit weiter billiges Geld in Aussicht gestellt hat.

Auffällig ist aber der Verlauf der klassischen Börsen. Dow, S&P 500, DAX und Nikkei kommen nicht mehr signifikant vorwärts. Der DAX scheitert immer wieder bei 15.700 Punkten, der Verkaufsdruck auf diesem Niveau ist hartnäckig. Auch der Dow stößt sich bei 35.000 Punkten immer wieder den Kopf. Der Nikkei hat bereits nach unten gedreht (FK vom 12.05.). 

Realwirtschaft mit Logistikproblemen

Das zeigt ganz klar: Die Realwirtschaft hat kurzfristig kein Börsenpotenzial mehr. Hinter dieser Entkopplung stecken handfeste Gründe. Die Ursachen sind auf den Weltmeeren zu finden. Dort zeigt sich, dass die globale Logistik gerade in dicken Schwierigkeiten steckt. Die Blockade des Suezkanals war nur ein kleiner "Nadelstich", gravierender sind die Auswirkungen der Hafensperrungen (wg. Corona) in China. Dort ist der Hafen Yiantan seit Wochen massiv gestört und zu großen Teilen dicht.

In vielen Bereichen sind die Lieferketten extrem angespannt, zum Teil sogar gerissen. Wir haben uns ein eigenes Bild verschafft und diverse Speditionen und internationale Versender befragt. Alle sagen uns dasselbe: Es herrscht akuter Container-Mangel, es gibt kaum Paletten. Die Frachtraten steigen steil, dennoch Fragen Kunden nicht mehr nach dem Preis. Ein Gewährsmann erklärt uns die Kundenposition: "Der Preis ist egal, Hauptsache ich kann liefern."

Unternehmen haben Produktions- und Lieferengpässe 

Die Logistik-Lage ist derart angespannt, dass große Einzelhändler ihre Kunden bereist auf Preiserhöhungen wegen der Frachtraten und sogar auf leere Regale vorbereiten. Es könnten also bald wieder Zettel bei Aldi & Co. an den Eingangstüren hängen, dass "aufgrund globaler Logistikengpässe die Lieferung einiger Waren verzögert ist".

Diese Situation schlägt auch auf Mittelstand und Industrie-Unternehmen durch. Teilweise mussten Unternehmen bereits ihre Produktion drosseln, weil nicht genug Rohstoffe oder Vorprodukte ankommen. In diesem Umfeld nützen auch hohe Auftragseingänge nichts, wenn die Ware nicht oder nur verzögert produziert oder nur unter teuren Verzögerungen ausgeliefert werden kann. Auch niedrige Zinsen und viel billiges Notenbank-Geld sind in diesem Fall nicht hilfreich.

Börse bekommt Anlass für Korrektur

Wir haben den Eindruck, dass die Börsen dieses Szenario (Störungen in der Lieferkette und Inflationstreiber) noch nicht so recht auf dem Schirm haben. Denn die Logistik-Probleme werden sich erst allmählich zeigen. Erst nach und nach entsteht aus diversen Einzelmeldungen, die es schon zu lesen gibt, ein neues Gesamtbild. Das wird dann der - vielleicht für manchen Anleger sogar willkommene - Auslöser für die Sommerkorrektur sein.  

Fazit: Die Aktienbörsen beginnen jetzt ihre technische Sommerkorrektur. Davon sind wir fest überzeugt und es gibt auch gute Gründe dafür. Diese Korrektur wird die Akienmärkte an ihre langfristigen Aufwärtstrends heranführen. Im Laufe des Sommers werden sich die Logistikprobleme allmählich auflösen. Dann gibt es für Aktien eine neue Aufwärtsperspektive. Stellen Sie sehr gut gelaufene Positionen glatt, ziehen Sie Stopps ein - und sitzen Sie die Korrektur (ca. 10%) aus.

Hier FUCHS KAPITALANLAGEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang