Mexiko und Co. ins Portfolio holen
Mexiko rückt bei Anlegern ins Licht der Aufmerksamkeit. Das mittelamerikanische Land mausert sich zum größten Gewinner im Konflikt zwischen China und den USA. Zwar war Mexiko als Produktionsstandort schon immer attraktiv, jedoch nicht so verlockend wie das Reich der Mitte. Gestörte Lieferketten, Zollstreitigkeiten und geopolitische Machtspiele haben nun aber viele US-Unternehmen veranlasst, ihre Produktion ins nahe gelegene Mexiko zu verlagern.
Mexiko blüht auf
Mexiko profitiert von seiner Nähe zur USA. Die politischen Risiken sind überschaubar, die Arbeitskräfte günstig und die Anfälligkeit der Lieferketten gering. Mittlerweile ist das Land der größte Automobilproduzent Lateinamerikas und die verarbeitende Industrie boomt. Mit einem geschätzten BIP-Wachstum von rund zwei Prozent könnte die mexikanische Wirtschaft in diesem Jahr stärker wachsen als die meisten Volkswirtschaften der Industrieländer, so eine Studie des IWF.
Das geht auch an der Börse nicht spurlos vorbei. Der MSCI Mexico Index ist seit Jahresbeginn um rund 25% geklettert. Dennoch sind mexikanische Aktien mit einem KGV von rund 11 derzeit nicht übermäßig teuer. Die Bewertungen sind aufgrund besserer Gewinnaussichten in den letzten Monaten sogar gesunken.
Ein Fonds, der Mexiko gut abbildet
Einen aktiv gemanagten Fonds mit Fokus auf mexikanische Aktien gibt es leider nicht. Über Lateinamerika-Fonds können Anleger Mexiko aber dennoch ins Portfolio holen. Ein solcher ist der Barings Latin America Fund. Der Fonds investiert aber auch in Aktien anderer lateinamerikanischer Unternehmen über Mexiko hinaus. Es besteht dafür keine Beschränkung des Betrags, der in einem einzelnen Land investiert werden darf. Es werden jedoch nicht mehr als 10% des Fondsportfolios in Kolumbien oder Peru investiert.
Die Fondsmanager Michael Simpson und Luis Alvez de Lima verantworten den im April 1999 aufgelegten Fonds seit Oktober 2011. Sie suchen für das Fondsportfolio nach günstig bewerteten Qualitätsaktien mit attraktiver Dividendenrendite und stützen sich bei ihren Entscheidungen auf eine fundamental basierte Bottom-up-Analyse.
Breit diversifizierter Fonds
Das Fondsportfolio ist mit aktuell 52 Einzelaktien breit genug diversifiziert ohne sich zu verzetteln. Brasilianische Aktien erhalten mit rund 56,9% das größte Gewicht im Fondsportfolio. Gleich darauf folgen Mexiko(28,51%) und Chile (6,69%). Peru (2,81%) und Kolumbien (1,84%) runden das Portfolio ab.
Mit Blick auf die Branchenverteilung erhalten Finanzdienstleister (23,47%) das größte Gewicht. Ihnen folgen Aktien aus dem Konsumgüterbereich (20,55%), dem Rohstoff- (18,05%) und dem Energiesektor (10,10%). Unter den zehn größten Einzelpositionen, die rund 40% des Portfolios ausmachen, erhält der mexikanische Telekom-Konzern America Movil mit 6,48% das größte Gewicht. Es folgen der Getränkekonzer Fomento Economico Mexicano (4,77%), Wal-Mart de Mexico (4,42%). Erst danach entdecken wir Petrobras (4,17%), der Banco Bradesco (3,88%) und der Finanzholding Itau Unibanco (3,34%) drei Unternehmen aus Brasilien.
Preiswerter kaufen über die Börse
Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5,00% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. Günstiger ist der Kauf über die Börse. Hier beträgt der Spread (Differenz zwischen Kauf und Verkauf) je nach Börse zwischen 1,3% und 1,9%. Zudem bieten einige Discountbroker den Fonds zu rabattieren Ausgabekosten (2,5%) an. Die laufenden Kosten bewegen sich bei 1,70% p.a. im höheren Mittelfeld. Variable Gebühren fallen dafür nicht an. Zins- und Dividendenerträge werden einmal im Kalenderjahr an die Fondsinhaber ausbezahlt.