Ryanair ist Low-Cost-Profi
Der Billig-Flieger Ryanair dürfte zu den großen Gewinnern des Pandemie-Ende zählen. Denn einerseits wird die Reiseaktivität wieder zunehmen. Auf der anderen Seite dürfte das Kostenbewusstsein bei den Reisenden dennoch hoch bleiben. Das spricht dafür, dass Ryanair besonders gute Geschäfte machen wird. Denn die Airline ist auf Low-Cost spezialisiert. Mittlerweile fliegt das Unternehmen mehr als 200 Destinationen rund um den Globus an.
Ryanairs Low-Cost-Prinzip wird Kunden anziehen
Für dieses Jahr erwartet die Fluglinie eine deutliche Erholung der Reisetätigkeiten und kündigte an, rund 14% mehr Sitzplatzangebot zu planen. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember zählte Ryanair rund 31,1 Millionen Reisende – fast viermal so viele, wie zu Beginn des ersten Corona-Winters ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Verlust in Höhe von 96 Millionen Euro. Das sind 70% weniger als im Vorjahreszeitraum (Q320/21: minus 300 Mio. Euro).
Da die Kunden ihre Tickets nach wie vor sehr kurzfristig kaufen, will Ryanair die Nachfrage nach Flügen im laufenden Quartal mit deutlichen Preissenkungen ankurbeln. Dies dürfte dabei helfen, nach der sukzessiven Aufhebung diverser Reisebeschränkungen zügig mit den Urlaubswilligen durchzustarten. Schon zu Ostern könnte sich eine deutliche Belebung des Geschäfts abzeichnen. Der Kurs der Aktie kommt seit rund einem Jahr dennoch kaum vom Fleck. Mit einem für 2023 geschätzten KGV von rund 13,5 ist der Titel preiswert und hat den zu erwartenden Aufschwung noch nicht eingepreist.