Sherritt International vor Turnaround
Eine aussichtsreiche Turaround-Spekulation ist Sherritt International. Die Aktivitäten des Bergbaukonzerns erstrecken sich auf Kuba und Kanada. Das Unternehmen ist z. B. zu 50% am Joint Venture Nickel-Kobalt-Projekt Moa in Kuba beteiligt. Kobalt macht rund 14% des Umsatzes von Sherritt aus. Nickel stellt mit rund 71% den Löwenanteil. Ebenfalls rund 15% erlöst das Unternehmen mit der Förderung von Öl und Gas, der Herstellung mineralischer Düngemittel sowie der Stromerzeugung.
Für Sherritt spricht, dass das Kobalt nicht aus der Demokratischen Republik Kongo stammt. Denn in Konfliktregionen werden vom Unternehmen bewusst keine Projekte gestartet oder übernommen. Das Bewusstsein der großen Tech-Konzerne und der Autohersteller wurde durch umfangreiche Medienberichterstattung in den vergangenen Jahren für die Thematik „ethische Batterierohstoffe“ sensibilisiert. Apple beispielsweise trennte sich von mehreren Zulieferern, bei denen offensichtlich Kinderarbeit stattfand.
Ethisch "sauberes" Kobalt
„Saubere“ Unternehmen wie Sherritt profitieren davon und können besonders lukrative Lieferverträge aushandeln. Sherritt erzeugt eine außerordentlich hohe Metall-Qualität. Mit einem Reinheitsanteil von 99,9% werden die Anforderungen der Londoner Metallbörse LME deutlich übertroffen. Da das Unternehmen das Kobalt in Kanada verarbeitet, kann der nordamerikanische Markt direkt beliefert werden.
Nachdem Sherritt wegen niedriger Metallpreise und Projekte mit zu hohen Förderkosten jahrelang Verluste schrieb, leitete das Management im Jahr 2017 eine finanzielle Restrukturierung ein. Die Schuldenlast wurde seitdem um 2,4 Mrd. CAD reduziert. Allein 2020 wurden mehr als 300 Mio. CAD an Verbindlichkeiten abgebaut und jährliche Zinsersparnisse von 15 Mio. CAD erreicht. Das gelang, weil z. B. Laufzeiten von Anleihen verlängert oder Anteile an unprofitablen Projekten veräußert wurden. Im vergangenen Jahr wurde z. B. der Anteil am Ambatovy-Nickel-Kobalt-Projekt in Madagaskar ( 12%) verkauft, um Schulden zu tilgen.
Spekulation für risikoaffine Anleger
Noch ist der Turnaround-Story nicht in trockenen Tüchern. Aber die Aktivitäten des Unternehmen sehen gut aus. Der Aktienkurs reflektiert das bereits ganz zaghaft. Risikoaffine Anleger, die einen Totalverlust im schlimmsten Falle verkraften können, legen sich den Titel ins Depot.
Empfehlung: kaufen Kursziel: Vervielfacherpotential, Stop-Loss: keines