US-Anleihen und Exoten interessant
Der Anleihemarkt wird sich zweigeteilt entwickeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) und auch die Bank of Japan werden auf absehbare Zeit weiter expansiv bleiben. Darum sehen wir in diesen Märkten keine guten Chancen bei Anleihen.
Interessant ist der US-Bondmarkt. Die US-Notenbank Fed dreht den Geldhahn schrittweise weiter zu. Darüber hinaus sind im Jahresverlauf etwa drei Zinserhöhungen absehbar. Der größte Anstieg der Teuerung seit rund 40 Jahren zwingt die Fed zu einer restriktiveren Geldpolitik. Das strahlt auf die US-Anleihen aus.
Rendite in den USA wird weiter anziehen
Besonders deutlich zeigt sich das bereits an der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen. Sie kletterte vom absoluten Rekordtief von rund 0,50% im Sommer 2020 auf inzwischen 1,67% zu Beginn dieses Jahres. Im Zuge einer restriktiveren US-Geldpolitik dürfte sich der Zinsanstieg fortsetzen und die Kurse von US-Staatsanleihen entsprechend drücken.
Wenn die Fed als maßgeblicher Käufer neuer Staatsanleihen künftig ausfällt, werden diese Papiere für institutionelle Anleger mit Blick auf die Verzinsung wieder attraktiver. Für einen grundsätzlichen Umschwung – raus aus risikobehafteten Aktien, rein in weniger riskante Staatsanleihen – dürfte dies jedoch noch nicht reichen.
Inflation das Zünglein an der Waage
Zeichnet sich hingegen ab, dass die Inflation sich wieder beruhigt (so wie es die Notenbanker erwarten, wir aber bezweifeln), dürfte die Fed die Zinszügel behutsamer anziehen. Dann könnten sogar fallende Marktzinsen die Kurse von US-Staatsanleihen wieder antreiben.
Auf der anderen Seite bieten Unternehmensanleihen Anlagechancen im Zinsbereich. „Die Ausfallraten sind sowohl auf den europäischen als auch auf den US-Märkten niedrig. Darüber hinaus dürften auch Anleihen in lokaler Währung einiger Schwellenländer aussichtsreich sein. Hier gilt es jedoch, ganz genau hinzusehen, wie sich lokale Geldpolitik, Wirtschaftsleistung und Fremdwährung entwickelt (mehr dazu lesen Sie regelmäßig in FUCHS-Devisen).