Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2838
Eingeschränkter Bestandsschutz

Alles neu auf der Fondsebene

Die Reform der Investmentbesteuerung belastet ab 2018 Fonds und Anleger.
Die Reform der Investmentbesteuerung belastet ab 2018 Fonds und Anleger. Die Branche behauptet zwar, dass es keine zusätzlichen Belastungen für Anleger gibt. Aber das bezweifeln wir. Denn der Aufwand für die Fonds wird steigen. Und damit sicher auch deren Kosten für die Anleger. Direkt belastet werden Sie als Anleger durch den Wegfall der Steuerfreiheit für Altfonds. Die Steuerfreiheit für Kursgewinne bei Verkauf ein Jahr nach Anschaffung galt für Investmentanteile, die vor 2009 gekauft worden waren. Diese endet praktisch 2017. Ihre Bank führt einen fiktiven Verkauf Ihrer Anteile zum Jahresschlusskurs durch und ermittelt die daraus resultierenden Kursgewinne. Diese bleiben bei einem Verkauf steuerfrei – bis es sich der Gesetzgeber anders überlegt. Kursverluste bis zu 1.000 Euro – wenn es sie denn gibt – dürfen wohl mit Kursgewinnen aus solchen Altanteilen verrechnet werden. Bei fondsbasierten Riester- und Rürup-Produkten bleibt die Steuerfreiheit dagegen erhalten.

Freibetrag von 100.000 Euro

Beim Verkauf der Altanteile zu einem späteren Zeitpunkt bleiben zusätzliche Kursgewinne nicht steuerfrei. Es gibt aber einen Freibetrag pro Person von 100.000 Euro. Wer also solche Anteile besitzt, sollte sein Depot ggf. mit Ehefrau, Kindern usw. teilen. Ungeklärt ist noch, ob diese Freibeträge im Erbfall mit übertragen werden können. Neu eingeführt wird eine Vorabpauschale. Bei allen Fonds wird am Jahresende ein Basisertrag berechnet, der in etwa auf Sparbuchniveau liegt. Abzüglich der vorgenommenen Ausschüttungen gilt er im folgenden Januar als fiktiv zugeflossen und muss versteuert werden. Bei thesaurierenden Fonds kann die Vorabpauschale dazu führen, dass eine Belastung des Kundenkontos stattfindet. Sie müssen deshalb vorher für ausreichende Liquidität sorgen, um Verzugszinsen zu vermeiden.

Direktversteuerung bei den Fonds

Ganz anders greift der Fiskus bei den Fonds zu. Heimische Investmentfonds müssen auf inländische Dividenden und Immobilienerträge direkt 15% Körperschaftssteuer zahlen. Bei Aktienfonds werden aber 30% der Erträge aus Kursgewinnen von der  Abgeltungsteuer verschont, bei Mischfonds mit einer Mindestaktienquote von einem Viertel 15% und bei Immobilienfonds 60% oder sogar 80%, wenn die Objekte überwiegend im Ausland beheimatet sind. Nötig wurde die Reform, um in- und ausländische Fonds steuerlich gleich zu stellen. Nebenbei werden so auch Fonds, die Gewinne ausschütten und solche, die sie thesaurieren, weitgehend steuerlich gleichgestellt. Die Depotbanken übernehmen damit die bisher aufwändige steuerliche Bearbeitung ausländischer Investmentfonds und stellen entsprechende Bescheinigungen aus.

Fazit: Zunächst hält sich die Belastung in Grenzen. Wenn aber die Abgeltungsteuer durch die Einkommensteuer ersetzt wird, sieht das anders aus.

Meist gelesene Artikel
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Rechnung nutzen

Gehackte PDF-Rechnung ist Risiko der Firma

Ein brisantes Urteil sollte Firmen sensibilisieren: Wer Rechnungen per Email verschickt, steht im Risiko, wenn diese von Hackern abgefangen und manipuliert werden. Das musste jetzt ein Unternehmer verdauen, der eine Schlussrechnung über 15.000 Euro als PDF-Datei verschickte, das Geld aber nie bekam.
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil: Catch-all-Klausel unwirksam

Schutz von Geschäftsgeheimnissen regeln

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat eine weitreichende Regelung zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen aus dem Verkehr gezogen. Seit fünf Jahren gibt es den besonderen Schutz von Geschäftsgeheimnissen bei Firmen. Trotzdem gibt es immer noch viel Unsicherheit in der Praxis, wie eine entsprechende Klausel in Arbeitsverträgen zu formulieren ist.
  • Fuchs plus
  • Attraktive Dividendenrendite nach Kursrutsch

Chance nach Gewinnwarnung bei mobilezone holdings AG

Hauptsitz Rotkreuz © mobilezone holding AG
Mobilezone ist ein führender Spezialist für Smartphones und Telekommunikation in der Schweiz. Daneben ist das Unternehmen als Serviceprovider in der Schweiz und in Österreich tätig. Ist die Aktie nach der Gewinnwarnung und dem Kursrutsch für Anleger aussichtsreich?
Zum Seitenanfang