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Börseneinschätzung vom 08. November 2018

Erneute Entkoppelung

DAX und Dow entfernen sich zueinander. Während der Dow wieder zu steigen scheint, dümpelt der DAX weiter vor sich hin. Mittelfristig sieht es für den Deutschen Leitindex nicht gut aus. Die Stärke des Dows lässt indes wieder die Preise für Edelmetalle schwächeln.

Die internationalen Börsen entkoppeln sich wieder. Während die US-Börsen – voran Dow Jones und S&P 500 – erneut steilen Kurs auf ihre Allzeithochs nehmen, mickert der DAX vor sich hin. Der deutsche Leitindex kann kaum von der US-Erholungsrally profitieren. Er tut sich sogar extrem schwer, einen ernst gemeinten Angriff auf den techischen Widerstand bei 11.800 Punkten zu wagen.

Kurzfristig sieht der DAX nicht gut aus. Technisch betrachtet liegt ein dicker Widerstand in der Zone zwischen 11.800 und 12.000 Punkten als Kursbremse auf dem Index. Wenn der Dow von 24.000 auf 26.000 klettert und der DAX kaum Anstalten macht, dem zu folgen – was passiert dann, wenn der Dow wieder auf 25.000 Punkte sinkt?

Auch fundamental bekommt der DAX neuen Gegenwind. Heute wurde gemeldet, dass die deutschen Exporte und Importe gesunken sind. Die Ausfuhren gingen im September um 0,8% zurück (ggü. Vm.). Analysten hatte immerhin mit einem Plus von 0,3% gerechnet. In den ersten drei Quartalen verkauften deutsche Unternehmen Waren im Wert von 988 Mrd. Euro ins Ausland (+3,5% ggü. Vj.). Besonders stark wuchs das Geschäft in Europa (+4,2%), das mit den USA und China wuchs nur um 2,1%. Das signalisiert – zumindest vorübergehend – eine allmählich nachlassende konjunkturelle Dynamik und regionale Verschiebungen.

Die geladene politische Stimmung verschreckt Anleger

Nehmen wir die politischen Unsicherheiten hinzu, ist die Zurückhaltung der Investoren verständlich. Einerseits bremst der Brexit, andererseits auch Italien und eine gewisse Unsicherheit über das politische Berlin. Wie sich der Einfluss dieser ambivalenten politischen, wirtschaftlichen und technischen Faktoren in den Büchern institutioneller Investoren darstellt, hat die Hannover Rück gerade gezeigt. Die Aktienquote der Versicherung liegt aktuell bei 0%. Aus der Assekuranz heißt es: „Wir warten auf den Einstieg".

Ihre Warteposition werden die Institutionellen erst verlassen, wenn die fundamentale Sicht wieder klarer wird. So lange der DAX in der Range zwischen dem jüngsten Tief bei 10.800 Punkten und dem technischen Widerstand bei 11.800 Zählern pendelt, wird die Börse auf Richtungssuche bleiben. Fällt der DAX unter 10.800, verfestigt sich der seit Jahresanfang laufende Abwärtstrend. Über 12.000 Zählern hat der DAX die Chance auf eine Jahresendrally.
Der Dow Jones hat sein kurzfristiges Ziel von 26.000 Punkten dagegen erreicht (FK 01.11.). Er dürfte jetzt kurz durchatmen und dann das Allzeithoch erneut anpeilen. Die Luft dürfte dort oben sehr dünn werden. Der DAX ist offenbar bereits ausgepowert.

Preisrücksetzer bei Gold und Silber

Parallel zum dynamischen Anstieg der US-Börsen haben Gold und Silber wieder in den Rückwärtsgang geschaltet. Das bietet Anlegern, die ihre Absicherungspositionen ausbauen wollen, eine gute Einstiegsgelegenheit, die genutzt werden sollte.

Fazit: Der DAX hat den US-Startschuss zur Jahresendrally überhört. Dass der DAX zum Spätstarter wird und noch zügig losrennt, wird ungewisser.

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