Preiskrieg bei ETF
Bei ETFs verschärft sich der Preiskrieg. Das ist gut für den Anleger.
Gute Nachricht für Anleger: Bei den ohnehin kostengünstigen, börsengehandelten Indexfonds (ETF) verschärft sich der Preiskrieg. Das Ratingunternehmen Morningstar beobachtet seit sechs Monaten eine „drastische“ Gebührenreduktion bei allen Anbietern. Den Anfang machte db X-trackers zu Beginn dieses Jahres. Die Deutsche Bank senkte bei vier ETFs die Gebühren auf 9 Basispunkte, was bei einem Produkt – dem ETF auf den FTSE 100 Index – einer Drittelung der laufenden Kosten entspricht. iShares wird bei sechs Fonds Gebührensenkungen von 5 bis 28 Basispunkten vornehmen, weiß Morningstar. Im Zuge der Zusammenführung einiger USA-Aktien-ETFs würden die Gebühren für einen S&P 500-ETF des Marktführers auf nur 7 Basispunkte gesenkt. Amundi wiederum senkt bei acht globalen Produkten und einem Schwellenländer-ETF die Kosten von 45 auf 20 Basispunkte und reduziert damit die Verwaltungsgebühr um mehr als die Hälfte. Der Break-Even bei ETFs liegt laut Morningstar bei ca. 10 bis 14 Basispunkten. Aktiv gemanagte Fonds haben es somit immer schwerer, ihre Berechtigung am Markt zu begründen. Schließlich liegen bei ihnen die Gebühren jetzt regelmäßig 1,25 Prozentpunkte höher als bei den passiven ETF, die in zahlreichen Variationen Indizes nachbilden. Die versprochene Outperformance können aktive Fonds selten genug erbringen und noch viel seltener über einen langen Zeitraum.
Fazit: Was nix kostet, ist nix wert – im Falle der ETF gilt das nicht. Sie machen damit nicht nur der Investmentfondsbranche, sondern auch der diskretionären Vermögensverwaltung Konkurrenz.