Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten entdecken Vermögende Teppiche wieder neu. Im Fokus steht dabei echtes handgeknüpftes königliches Gewebe. Anleger sollten sich unbedingt von Angeboten aus Kaufhäusern und Möbelcentern fernhalten, in denen maschinengewebte Teppiche en masse feilgeboten werden. Auch handgeknüpfte Teppiche, die in Indien und Bangladesh von Kindersklaven im Akkord hergestellt werden, sollten gemieden werden.
Wer ein echtes Stück erwerben will, fokussiert auf Orientteppiche aus der Türkei und China. Interessant sind großflächige handgeknüpfte Teppiche, Läufer oder Brücken aus Korkwolle auf Baumwolle. Diese Ware ist relativ dick, aber strapazierfähig bis zur „Ewigkeit“. In diesem Segment liegen die Kosten zwischen 400 und max. 10.000 Euro. Das Wertsteigerungspotenzial ist aber gering.
Renditeaussichten haben Objekte aus Seide, die auch auf Seide geknüpft sind. Diese Stücke haben durchaus eine Mio. Knoten pro Quadratmeter. Je feiner der Teppich, umso filigraner und eleganter treten die Dessins oder Darstellungen hervor. Es gibt viele Sammler, die aus einem Seidenteppich wie aus einem Buch lesen. Der Fachmann erkennt sogar die Provenienz der erlauchten Stücke, z. B. ob sie aus der Region Ghom, aus Hereke, aus Isfahan oder aus Täbriz stammen.
Für Seidenbrücken müssen Sammler einige tausend Euro rechnen. Einen figural sehr elegant geknüpften Ghom der Seiden Keschan mit dem berühmten Lebensbaummotiv können Sammler schon für ca. 5.000 Euro erwerben (Größe rd. 130 X 180 cm). Bei einem türkischen Seidenhereke um 1940 liegt der Preis bei 15.000 bis 18.000 Euro (Größe 280 X 190).
Fazit: Teppiche werden teilweise wiederentdeckt und tauchen neuerdings wieder öfter auf Auktionen auf. Deutschlands bestes Teppichauktionshaus ist die unabhängige Niederlassung der 130 Jahre alten englischen Mutter Rippon Boswell. Das Haus in Wiesbaden ist primär auf antike Raritäten spezialisiert.