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Argentinien

Einigung im Schuldenstreit

Jetzt am Zug: Argentiniens Parlament | © Getty
Die Hedgefonds-Gläubiger haben sich im Rechtsstreit um Altanleihen Argentiniens durchgesetzt. Das ist ein schlechtes Omen.
Im Streit um nicht restrukturierte Anleihen Argentiniens nach dem Default von 2001 wurde die erwartete Einigung erzielt. Jedoch erst, nachdem die Regierung des neu gewählten Präsidenten Mauricio Macri die Verhandlungen von ihren Vorgängern unter Ex-Präsidentin Cristina Kirchner übernommen hatte. Die Gläubiger erhalten insgesamt 4,653 Mrd. Dollar auf ihre Forderungen. Sie akzeptieren in dem erzielten Vergleich einen Schuldenschnitt auf 75% der ausstehenden Zinsen und Tilgungen. Sie können aber Ersatz für etwa 100 Mio. Dollar an Rechtskosten und Gebühren erwarten, die im Zuge des jahrelangen Rechtsstreits angefallen sind. Dieser Vergleich wurde zwischen der Regierung in Buenos Aires und einer Reihe von Hedgefonds unter Führung von Elliot Management abgeschlossen. Zusammen halten sie rund 7% der ursprünglichen Schuldsumme. Gleichzeitig haben US-Justiz und Gläubiger den Weg für eine Neuemission argentinischer Anleihen frei gemacht. Damit will das Land insgesamt 6,2 Mrd. Dollar beschaffen, um die Gläubiger auszuzahlen. Bisher war dem argentinischen Staat der Weg auf den internationalen Markt durch Arrestverfügungen der US-Justiz versperrt. Das hat der Wirtschaft des Landes sehr geschadet. Es bleibt rechnerisch ein ungeklärter Rest von weniger als 0,1% der ursprünglich ausgefallenen Anleihen. Das argentinische Parlament muss dieses vorläufige Übereinkommen allerdings noch bestätigen. Dies ist jedoch aufgrund der Mehrheitsverhältnisse und erkennbaren Chancen für das Land wahrscheinlich. Der Bruttogewinn der direkt beteiligten Hedgefonds wird auf 2,4 Mrd. Dollar geschätzt. Sie konnten die jetzt einzulösenden Papiere nach dem Default zu minimalen Bruchteilen anschaffen. Nach Angaben von Elliot Management wurden etwa 20 US-Cent je Dollar Nominalwert gezahlt.

Fazit: Dieser Vergleich ist ein schlechtes Omen für kommende Umschuldungen. Denn die jetzt bedienten Gläubiger haben durch ihren langen Widerstand gegen die Umschuldung bessere Konditionen erzwungen als jene 93% der Anleger, die sich an den Runden 2005 oder 2010 beteiligt haben.

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