Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2004
Kunstmarkt

Das Geld legt neue Spuren

Kunstausstellung in Saadiyat Island, Abu Dhabi | © Getty
Der Kunstmarkt orientiert sich weg von Europa - hin zu aufstrebenden Regionen mit zahlungskräftiger Kundschaft. Diese fördert auch einheimische Künstler.
Die Kunst-Karawane zieht in neue Gefilde. Asien-Pazifik, Südamerika und sogar Afrika sind die Zielräume. Damit folgen die traditionell in Europa und Nordamerika angesiedelten Auktionshäuser, Kunsthändler, Trusts und Museumsagglomerate der Spur des Geldes. Sie gehen dorthin, wo der neue Reichtum ist. So ist Christie`s heute in der Asien/Pazifik-Region in Australien, China, Indien, Malaysia, Singapur, Thailand und Korea unterwegs. Auch Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile sind keine weißen Flecken auf der Präsenzkarte mehr. Kunstmessen wie die Art Basel haben mittlerweile Ableger in Hongkong. Wichtige internationale Galerien haben ihre Dependancen in der City. White Cube (London), der Franzose Perrotin, Gagosian (New York), Pearl Lam (Shanghai), Simon Lee (London) und Lehmann Maupin (New York) haben sich dort niedergelassen. Die Verstärkung mit Präsenzen und Repräsentanzen ist auch in Südamerika und Nordafrika zu beobachten. Traditionell waren in Nordafrika eher französische Kunsthändler und Auktionshäuser sichtbar. Dies hat sich inzwischen ganz offensichtlich geändert. Die multinationalen Global Player setzen auch hier ihre Duftmarken. Eine stetig wachsende, internationale Galerienszene in Dubai und die Biennale in Sharjah sowie Kunstmessen in Dubai und in Abu Dhabi setzen Akzente. Die Vereinigten Arabischen Emirate entwickeln sich sogar immer mehr zu einem Mekka der zeitgenössischen Kunst. Die Chance, den schwerreichen Ölscheichs vor Ort die Ikonen des westlichen Kunstbetriebes zu offerieren, lassen sich Häuser wie Continua, Hauser & Wirth, Lisson Gallery sowie David Zwirner nicht entgehen. Gleichzeitig legen die lokalen Verantwortlichen gesteigerten Wert darauf, die lokale junge Kunstszene zu fördern. Geschickt werden erfolgreiche Newcomer wie Alia Al Farsi, Rabha Mahmud oder auch Jaber Al Azmeh gefördert. Sie könnten schon bald überregionale Bedeutung erlangen. Motoren dieser Entwicklungen sind oftmals einzelne Mitglieder der Herrscherhäuser mit polyglott-globalem Hintergrund. Ob die Kalkulationen der Akteure des internationalen Kunstmarktes hinsichtlich der Globalisierung aufgehen, ist noch nicht gewiss. Die vielen nationalen und internationalen Krisen setzen der Nachfrageseite des Marktes zu. Der Reichtum vieler Käufer aus den aufstrebenden Märkten hängt von den Rohstoffpreisen ab. Das bremst deren Kauflust momentan. Selbst wenn viele Vermögende dies nur als „Buchverlust“ erlebt haben – sie spüren dennoch eine psychologische Grundverunsicherung. Das spiegelt sich auch in der Kunstindustrie, besonders in den BRIC-Staaten. Es ist ruhig geworden um die großen Investitionen der Ölförderstaaten in ihre kulturelle Infrastruktur. Wo Projekte laufen, werden sie weitergeführt oder auch zeitlich gestreckt. Louvre Abu Dhabi, Zayed National Museum und Guggenheim Abu Dhabi heißen die Projekte im Saadiyat Cultural District in Abu Dhabi. Katar glänzt mit dem „Arab Museum of Modern Art”. Seit 2010 werden hier aktuelle Positionen arabischer Kunst gezeigt. Sehenswert ist das MIA (Museum of Islamic Art).

Fazit: Der Kunstbetrieb sucht neues Wachstum in der Globalisierung und folgt der Spur des Geldes. Allerdings drückt die wirtschaftliche Unsicherheit das Sachwertargument für Kunst in den aufstrebenden Ländern aktuell in den Hintergrund. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit leiden Kunstsachwertanlagen zuerst. Das trifft jetzt gerade die aufstrebenden Länder. Für Kunstinteressierte und langfristig denkende Liebhaber ist das aber eine gute Zeit, sich einen Überblick über neue Trends, Künstler, Stilrichtungen und Kunst-Zentren zu verschaffen.

Hinweis: Im November wird die Abu Dhabi Art Fair wieder mit einem interessanten Rahmenprogramm mehr als 30 internationale Galerien präsentieren.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang