Der lange Weg aus dem Tal
Der „kleine Bruder" des Goldes hat sogar noch größeres Aufwärtspotential. Zwar kletterte auch der Silberpreis im Dezember kräftig und übersprang einen hartnäckigen Widerstand bei 14,70 USD je Feinunze. Dennoch ist Silber weiterhin vergleichsweise günstig bewertet. Noch im November war der Silberpreis unter die Marke von 14 USD je Feinunze abgetaucht und notierte so tief wie seit zwei Jahren nicht mehr. Inzwischen handelt das Edelmetall mit rund 15,60 USD je Feinunze knapp 12% höher als im November. Seit Jahresbeginn 2018 steht jedoch weiterhin ein Kursverlust von gut 8% zu Buche.
Trotz des jüngsten Preisanstiegs hat Silber seine Unterbewertung gegenüber Gold kaum abgebaut. Die Gold-Silber-Ratio notiert mit aktuell rund 83 weiterhin auf historisch hohem Niveau. Dieses Verhältnis gibt an, wie viele Unzen Silber zum Kauf einer Unze Gold benötigt werden. Das gilt als wichtige Kennzahl, um eine Über- oder Unterbewertung im Verhältnis zum anderen Edelmetall zu erkennen. Ein Gold-Silber-Ratio über 80 weist im historischen Kontext auf eine deutliche Unterbewertung von Silber im Vergleich zu Gold hin. Das langjährige Mittel liegt in etwa bei Werten um 50.
Aus charttechnischer Sicht ist dem Silberpreis mit dem Sprung über die Marke von 14,70 USD je Feinunze ein wichtiger Befreiungsschlag gelungen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 wurden Aufwärtsbewegungen bei Silber auf diesem Niveau noch regelmäßig ausgebremst. Nun gelang sogar der Sprung über die 200-Tage-Linie (aktuell bei rund 15,15 USD). Auch wenn der Abwärtstrend noch nicht vollständig abgeschlossen ist: Der Bodenbildungsprozess bei Silber kommt in Gang. Auch die Saisonalität spricht in den kommenden Monaten für steigende Silberpreise (siehe www.seasonalcharts.com/classics_silber.html).
Fazit: Wer unserer Empfehlung gefolgt ist (FD vom 16.11.18, ISIN: DE 000 A0N 62F 2), sichert aufgelaufene Buchgewinne nun mit einem Stopp um 14,70 USD ab. Der frühere Widerstand sollte nun eine Unterstützung sein.