Fürstliche Beratung
Der Kunde und sein Anliegen:
Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein.Die LGT nimmt an Runde III und IV des Performance-Projektes teil. Somit liefert sie auch einen langfristigen Einblick in ihre Leistungen als Vermögensverwalter – die sich durchaus sehen lassen können, und die die jeweils gesetzte Benchmark aus ETFs übertreffen.
Die LGT Bank AG musste sich im letzten Jahr mit einem Kunden aufgrund einer Vermögensberatung aus dem Jahr 2009 gerichtlich auseinandersetzen, teilt sie mit.
Das Beratungserlebnis
Vor–Ort-Gespräch
In Vaduz erwartet uns ein modernes, großes Gebäude. Protzig wirkt es nicht. Der Anfahrtsplan ist nicht makellos: Es gibt zwei Tiefgaragen und die Skizze macht nicht klar, welche die richtige ist. Wir nehmen das falsche Parkhaus. Von dort kommen nur Mitarbeiter in das Bürogebäude. Wir müssen rauslaufen und den Haupteingang nehmen. Die Mitarbeiter am Empfang sind diskret und sehr freundlich. Er bringt uns in den funktional eingerichteten Beratungsraum. Vom alten Bank-Biedermeier mit Gobelins und fragilen Stühlchen ist hier nichts zu sehen. Ein runder Tisch für vier Personen schafft die passende Gesprächsatmosphäre.Einfühlsamer Gesprächsaufbau
Die beiden Gesprächspartner der Bank machen zunächst etwas Smalltalk mit uns über die Anfahrt und den Pfändertunnel. Die Berater verstehen es, das Gespräch langsam aufzubauen. Es verläuft zunehmend angenehm. Nachdem wir uns aufeinander eingestellt haben, gehen die Fragen in Richtung Vermögensanlage. Sie erkundigen sich nach den Gesamtvermögensverhältnissen, fragen nach Immobilien und der Ausbildung der Tochter. Später stellen sie auch die Frage, ob eine Vermögensübertragung an die Tochter angedacht ist. Die beiden Berater sind offensichtlich aufeinander eingespielt - sie nehmen die Themen gegenseitig auf. Insgesamt machen sie dabei einen sehr professionellen Eindruck.Andere Position zum Euro
Die beiden Bankvertreter machen klar, dass sie unsere Bedenken zur Zukunftsfähigkeit des Euro ernst nehmen. Sie sprechen aber auch offen an, dass die Bank eine andere Sicht hat. Sie glaubt nicht, dass der Euro so gefährdet sei, zumal Politik und EZB ihre Bereitschaft gezeigt haben, alles zur Rettung der Eurozone zu unternehmen. Dass die Bank hier dem Kunden widerspricht, wirkt überzeugend. Zunächst wird uns versichert, die Anlagewünsche zu erfüllen. Dennoch wird unserer zentralen Motivation, das Vermögen neu anzulegen, widersprochen und dargelegt, weshalb die Bank die Situation anders einschätzt. Wir fühlen uns ernst genommen. Die Bank betont im Gespräch ihren strukturierten Anlageprozess, die offene Architektur, die hohe Transparenz und die systematische Überwachung des Portfolios. Das sind alles Standardleistungen, die man in der Vermögensverwaltung erwarten kann. Andererseits gehört es zu einem Beratungsgespräch, die Leistung der Bank zu präsentieren. Die beiden Berater machen mit ihrer guten Zusammenarbeit immer den Eindruck, dass sie ihr Geschäft verstehen. Die Bank empfiehlt zur Anlage sowohl Fonds als auch einzelne Anleihen und Aktien. Der größere Anteil soll in Fonds angelegt werden. Die LGT empfiehlt, stark in Aktien zu investieren. Eine große Rolle sollen japanische Aktien spielen, auch wenn die Bewertung hier nicht mehr so günstig ist. Staatsanleihen werden untergewichtet, weil hier eine große Rückschlagsgefahr gesehen wird. Rohstoffe sollen neutral gewichtet werden. Gold hält die LGT für interessant. Die globale Währungspolitik sei positiv für die Preisentwicklung. Daher soll auch Gold eine Rolle im Anlagevorschlag spielen. Erstaunlich: Nach unserer Risikobereitschaft fragt uns keiner der Bankberater direkt. Der Anlagevorschlag zeugt aber später davon, dass man unsere Vorstellungen auch beim Risiko offenbar richtig erahnt hat. Es wird nicht alles auf eine Karte gesetzt, Diversifikation bleibt Trumpf.Die Nachbetreuung
Nach dem Beratungsgespräch schickt uns die Bank noch eine kleine Schachtel mit ausgewählter Schokolade, um noch einmal auf sich aufmerksam zu machen. Das ist nett, nicht übertrieben und verfehlt seine Wirkung nicht.Der Anlagevorschlag aus Kundensicht
Innerhalb kurzer Zeit nach dem Beratungsgespräch erhalten wir ein Protokoll per Mail und Brief. Alle Angaben sind korrekt wiedergegeben. Innerhalb von zwei Wochen erreicht uns der Anlagevorschlag, ebenfalls per Mail und Brief. Er umfasst nur 21 Seiten – und gefällt uns sehr gut. Die Bank erspart uns langwierige Werbepassagen – ab Seite sechs fängt unser Anlagevorschlag an. Und er enthält eine Überraschung für uns. Entgegen der Aussagen im Beratungsgespräch liegen Aktien- und Anleiheanteil mit 46% und 45,5% praktisch gleichauf. 8% entfallen auf alternative Anlagen und nur 0,5% auf Liquidität. Bei den Aktien dominieren Anlagen in Dollar mit 61,1%. Der Euro-Anteil liegt wunschgemäß bei 24,6%. 6,1% der Anlagen entfallen auf Schwellenländer; 3,1% auf den Schweizer Franken. Bei den Renten entfallen 22,5% auf Unternehmensanleihen. Von diesem hohen Anteil sind wir überrascht. 9% entfallen auf hochverzinsliche Anleihen und 5% auf inflationsgeschützte Linker. Mit 41 Einzelpositionen ist das Depot übersichtlich und franst nicht aus.Gebühren:
Im Beratungsgespräch wird uns versprochen, dass die Gebühren wettbewerbsfähig sein werden. Beim konkreten Anlageangebot zeigt sich dann: Die Kosten der All-In-Fee sollen 0,9% betragen. Die Konkurrenz ist hier teilweise günstiger, aber das ist durchaus akzeptabel.Laut eigener Aussage bietet die Bank verschiedene Preismodelle an, aus denen der Kunde wählen kann. Die Bank aber favorisiert die all-in-fee.
Die Bank empfiehlt eine all-in-fee, also eine Pauschale, weil sie damit schnell handeln kann, ohne die Leistung dem Kunden zu belasten.
Während wir zunächst einiges über uns erzählen und sie dabei interessiert nachfragen, ändert sich das im Verlauf des Gesprächs. Die Gesprächsanteile der Berater werden größer.
Fazit: Wir fühlen uns bei der LGT Bank gut aufgehoben. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich, die Berater machen überzeugende Arbeit. Das Dreierteam, dem wir im Beratungsgespräch gegenübersitzen wirkt gut eingespielt. Dabei wirken sie immer kompetent. Das Gespräch ist interessant und auch intellektuell bereichernd. Überzeugend ist es, wie sie die vom Kunden abweichende Meinung zur Zukunft des Euro darstellen. Sie haben uns zugehört und verstanden, wollen aber nicht darauf verzichten, die eigene Position deutlich zu machen. Erklärungen und Aussagen sind sofort verständlich, weil klar und präzise. Die Beratung ist systematisch. Alles funktioniert vorbildlich, auf Unnützes wird verzichtet. Beratung und Umsetzung sind ergebnisorientiert. Ein wenig überrascht uns dann der Anlagevorschlag. Die Anlageempfehlungen weichen von denen, die uns im Beratungsgespräch geboten wurden, ab. Letztlich entspricht aber der Anlagevorschlag den Ansprüchen und Vorstellungen des Kunden, zumindest aus Laiensicht. Auch er zeichnet sich durch Klarheit und Übersichtlichkeit aus. Insgesamt macht die LGT einen fast perfekten Eindruck in der Erstberatung.
Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2018“.
Wissenswertes:
LGT Bank VaduzHerrengasse 12, 9490 Vaduz, Liechtenstein
www.lgt.li
Wünscht ein Kunde Anlagen in Hedge Funds werden grundsätzlich Fund of Funds-Strukturen gekauft. Damit wird die Anlage breiter diversifiziert. Rohstoffe werden über strukturierte Produkte, Edelmetallkonten und Fonds gehalten. LGT analysiert seine strategische Asset Allokation alle zwei bis drei Jahre im Detail. Dabei werden bestehende Anlageklassen hinterfragt und neue ausgewertet. Maßgeblich ist dabei, ob sie einen optimalen Renditebeitrag liefern oder zur Diversifikation beitragen. Auf Basis der Analyse wird entschieden, ob eine neue Anlageklasse berücksichtigt wird. Danach werden einzelne Anlageprodukte aus den Anlageklassen ausgewählt. Der Portfoliomanager überwacht, ob die Produkte zur gewählten Strategie und dem aktuellen Marktumfeld passen. Sogenannte Asset Class Groups (Je eine Gruppe für Aktien, Anleihen, alternative Anlagen, Währungen) innerhalb der LGT überwachen die eingesetzten Produkte und suchen nach Ersatz. Bei den Kickbacks, Retros und Bestandsprovisionen orientiert sich der Vermögensverwalter an den jeweiligen gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben. Im Vermögensverwaltungsvertrag und den AGB werden die Kunden in Form von Bandbreiten über den Erhalt von derartigen Zahlungen informiert.
LGT legt eigene Fonds unter dem Namen LGT Capital Partners auf. Diese decken alle gängigen Assetklassen – Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Rohstoffe – ab. Auch Strategiefonds sind im Angebot. Hinzu kommen spezielle Angebote wie inflationsgeschützte Fonds, Nachhaltigkeitsfonds, Multimanagerfonds, Insurance-Linked-Securities Fonds. Eigene Fonds werden den Kunden in der Vermögensverwaltung angeboten, wenn sie zu den besten in ihrer Klasse gehören. Insgesamt beträgt der Anteil eigener Fonds etwa 15% am Portfolio der individuellen Vermögensverwaltung. Ausgabeaufschläge werden den Vermögensverwaltungskunden nicht berechnet.
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.