Keine neuen Subventionen
Sonderabschreibungen für den Wohnungsbau sind zwar im Gespräch. Ob sie aber kommen, ist noch lange nicht ausgemacht.
Der Wunsch der Wohnungswirtschaft nach mehr Förderung für Sozialwohnungen wird bei der Politik auf taube Ohren stoßen. Diese Forderungen werden vor allem wegen der hohen Flüchtlingszahlen vehementer. Nun will Bauministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Sonderabschreibung von 35% auf die Baukosten (in den ersten drei Jahren) beschließen. Gefördert werden sollen aber nur Ballungszentren mit Wohnraummangel. Auch der Zeitpunkt, ab wann die Neuregelung gelten soll, ist im Ministerium noch offen. Politischer Widerstand regt sich vor allem im Finanzministerium. Das BMF verweist auf den aktuellen Leerstand von 1,5 Mio. Wohnungen in Deutschland. Bei einer (geplanten) Wiedereinführung der Residenzpflicht, also einer Vorschreibung des Wohnortes für Flüchtlinge, gäbe es ohnehin keinen Neubau-Bedarf für viele Wohnungen, so die Argumentation. Außerdem sei eine Förderung nur für die Ballungszentren, in denen Mangel an bezahlbarem Wohnraum herrscht, ein klarer Systembruch im Steuer- und Abschreibungssystem. In Berlin wird auch bezweifelt, ob es tatsächlich in dieser Legislaturperiode zu den Abschreibungserleichterungen kommt. Ungeklärt ist vor allem, ob es sich nur um selbst nicht genutzte Wohnungen handeln soll. Denn der Eigenheimbau und der von Wohnungen zum Eigenbedarf boomt ohnehin.
Fazit: Wir bezweifeln stark, dass es eine Neuregelung zu Abschreibungsmöglichkeiten für den Wohnungsbau geben wird. Machen Sie eine Bauentscheidung nicht von einer eventuellen steuerlichen Förderung abhängig.