Langsameres Wachstum
Der deutsche Immobilienmarkt beruhigt sich langsam. Aber ein Abschwung lässt sich noch nicht erkennen. Das Wachstum war 2019 langsamer als in den Jahren davor. Das zeigt eine Analyse des Immobilienberaters Bulwiengesa. Der Immobilienindex stieg über alle Segmente um 4,7% und erreichte damit die Steigerungen der Jahre 2014/15. Von dem Rückgang des Wachstums sind alle Immobilienteilmärkte (Wohnen, Einzelhandel und Gewerbe) betroffen.
Kaufpreise haben nochmals stark zugelegt
Grundstückspreise für Einfamilienhäuser und Kaufpreise für Reihenhäuser und Neubau-Eigentumswohnungen treiben den Teilindex Wohnen. Die Preise stiegen im Bundesdurchschnitt um 7,3% bzw. 6,8% sowohl bei Reihenhäusern wie neue ETW. Auch hier sind die Steigerungsraten schwächer als im Vorjahr. Die Mieten blieben mit +3,6% im Neubau und +2,5% im Bestand ein gutes Stück darunter.
Stärkstes Wachstum in den A-Städten
Das höchste Wachstum erreichten die Kaufpreise in den sieben A-Städten. (Neubau-ETW +7,5%, Reihenhäuser +7,9% und Grundstücke für Einfamilienhäuser +8,8%). Aber auch die geringsten Zuwächse (Grundstücke in C-Städten mit 4,7%) waren noch immer sehr hoch. Die Mieten wuchsen mit +4,3% in den D-Städten am stärksten. Darin zeigen sich die Ausweichbewegungen jener, die in die Stadt ziehen wollen, wegen hoher Mieten aber die größten Städte meiden. Sie treiben nun die Mieten in kleineren Städten nach oben.
2020 weitere Preisanstiege
Auch 2020 werden die Kaufpreise weiter ansteigen. Doch die Zuwächse werden sich erneut verringern. Einkommenszuwächse und Entlastungen können weitere Preisanstiege für kleine Immobilienkäufer noch kompensieren. Große Immobilieninvestoren verweisen laut einer Umfrage der Berlinhyp auf das niedrige Zinsniveau als wichtigsten Treiber (28% der Nennungen). Aber auch die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, sowie die Sicherheit des Landes und der Anlagedruck durch ausländische Investoren spielen eine wichtige Rolle. Deutschland bleibt für Investoren noch attraktiv.
Fazit: Auch 2020 werden die Immobilienpreise weiter steigen. Die regionalen Märkte werden sich jedoch zunehmend unterschiedlich entwickeln.
Empfehlung: Renditeorientierte Investitionen lohnen sich langfristig nur in sehr ausgesuchte Objekte. Die sind am Markt jedoch meist nur noch "unter der Hand" zu bekommen.