Polen: Häusermarkt mit Risiken
Der Häuser- und Büromarkt in Polen ist mit Risiken behaftet. Das aber ist günstig für Anleger aus dem Ausland.
Interessenten für Immobilienanlagen in Polen müssen sich nicht beeilen. Zwar steigt die Nachfrage. Noch aber überwiegt das Angebot. In fast allen Marktsegmenten wird kräftig gebaut. Hinzu kommen politische Risiken. Internationale Investoren kalkulieren deshalb mit Abschlägen, stellt Deka Investment fest. Die seit 2015 amtierende, national ausgerichtete Regierung hat bereits zugeschlagen. Es ist eine Sondersteuer für Verkaufsflächen von Einzelhandelsunternehmen geplant. Noch 2015 wurden über 2 Mrd. Euro, bevorzugt in Warschau und etablierten Shopping-Centern, zu 90% von Ausländern investiert. Die halten sich derzeit zurück. Gefragt sind zudem nur 1a-Lagen. Die Marktsegmente im Einzelnen: Am Büromarkt in Warschau lag die Nachfrage 2015 so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren. Gleichzeitig gibt es hohe Leerstände. Zudem kommen immer noch Neubauten auf den Markt. Das drückt die Preise – aber auch die Mieten. Falls Sie nicht investieren, sondern mieten wollen, sichern Sie sich daher jetzt die günstigen Konditionen. Attraktiv sind Investitionen in Hotels. Ihre landesweite Auslastung erhöhte sich 2015. Die Zimmerpreise legten im Durchschnitt um 10% zu. Breslau und Warschau werden von den Investoren bevorzugt. Ausgewählte Seebäder an der bei Touristen beliebten Ostseeküste bieten ebenfalls Chancen. Denn hier sind die Bauten der neunziger Jahre nunmehr sanierungsbedürftig. Sie stehen auch in guten Lagen zum Verkauf, weil viele Investoren das nötige Kapital nicht aufbringen können. Logistikmärkte haben eine Leerstandsquote von 6,2%, dem niedrigsten Niveau seit EU-Beitritt. Aber es sind viele hunderttausend Quadratmeter im Bau, die noch nicht vermietet sind. Das wird die Preise ab 2017 drücken. Bis dahin sollten interessierte Käufer nach Möglichkeit warten.
Fazit: In Polen können Sie in Ruhe den Markt sondieren. Es gibt genügend Angebote.