Im Jahr 2014 steigen Preise und Mieten in den Großstädten schneller als die Inflation. Diese Entwicklung hält laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bereits seit 2010 an. Der Preisanstieg wird auch in diesem Jahr um 6,5%, das Mietwachstum um 3,5% zulegen. Der bestehende Nachfrageüberhang, weiterhin relativ niedrige Zinsen und die gute Konjunktur unterstützen einen weiteren Preis- und Mietaufschwung. Die größte Gefahr für Investoren bleibt ein zu teurer Einkauf. Der Nachfrageüberhang wird in den Großstädten nicht nachlassen. Die Bautätigkeit nimmt 2014 zwar deutlich zu. Bis September 2013 wurden laut Helaba bundesweit 13,5% mehr Wohnungsbaugenehmigungen als im Vorjahr gemeldet. 2013 wurden 230.000 Wohnungen fertig. Allerdings müssen in einigen Großstädten noch die „Baudellen“ voriger Jahre ausgeglichen werden, bevor der steigende Bedarf an Wohnraum in den Ballungsräumen gedeckt wird. Die Zahl der Neubauten liegt mit knapp 4.000 Wohnungen in Berlin bspw. weit unter dem vom Senat ermittelten Bedarf von 6.000 Wohnungen. Auch in Düsseldorf und Hamburg wird weniger als im bundesweiten Durchschnitt gebaut. Potenzielle Verkäufer halten ihre Wohnungen für die Zeit der Spitzenpreise zurück. Damit verknappen sie das Angebot zusätzlich. Sie spekulierten bereits letztes Jahr auf einen weiteren Preisanstieg und haben deshalb weniger verkauft, als sie es in einem sich moderat entwickelnden Markt tun würden. Eigennutzer und Mieter beanspruchen mehr Wohnraum pro Kopf. Auch die Zahl der Haushalte steigt schneller als noch vor Jahren. Grund sind die gute Konjunktur, die Zunahme sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze und die qualifizierte Zuwanderung in die Ballungsräume. Deshalb bleibt der Wohnraum sowohl für Käufer als auch für Mieter in der Breite trotz Preissteigerungen erschwinglich. Das gibt dem Wohnungsmarkt zusätzlichen Rückenwind. Niedrige Zinsen stützen den Preisanstieg. Sie erhöhen die Marktaktivität und treiben den Markt an. Außerdem erhöhen Verkäufer die Immobilienpreise. Ihr Kalkül: Käufer können sich die höheren Preise wegen niedriger Zinsen leisten. Im Umkehrschluss: Fangen die Zinsen an zu steigen, stockt der Aufwärtstrend. Für das Jahr 2014 erwarten wir jedoch nur einen sehr moderaten Zinsanstieg um etwa 0,2-0,5% für Darlehen mit einer fünf- bis zehnjährigen Bindung.
Fazit: Der Wohnungsmarkt wird im Jahr 2014 in den Top 7 und den mittelgroßen Städten zunehmend für Spekulanten interessant. Wer seine Rendite langfristig aus der Miete ziehen will, muss lange nach einem geeigneten Objekt suchen. Die Daumenregel ist: Der Preis darf nicht 15 bis 20 Jahreskaltmieten übersteigen. Wer in Wohnungen investiert hat, sollte sie halten. Wohnungen im mittleren Segment werden stärker nachgefragt als im Luxusbereich.
Hinweis: Unter http://tinyurl.com/o85paft finden Sie eine Übersicht und eine Prognose des DIW zum Miet- und Preiswachstum in 71 deutschen Großstädten.