Wohnimmobilien: Berliner Markt mit Tücken
Berlin hat eine starke Wachstumsdynamik. Entsprechend steigen die Mieten. Allerdings ziehen die Kaufpreise noch stärker an, die Renditen sinken.
Der Berliner Wohnimmobilienmarkt ist der am schnellsten wachsende in Deutschland. Allein 2015 zogen netto 48.000 Personen in die Hauptstadt. Die gute wirtschaftliche Entwicklung und zahllose Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung locken. Bis zum Jahr 2030 wird die Stadt voraussichtlich weiter dynamisch wachsen. Dann könnte Berlin annähernd 4 Mio. Einwohner (aktuell ca. 3,6 Mio.) haben. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Wohnraum. Die Mieten steigen seit Jahren stetig an. In den zentralen Bezirken liegt die mittlere Angebotsmiete inzwischen bei über 10 Euro pro m². 2016 stieg der Mittelwert der Angebotsmieten um 5,6% pro m² (2014: 5,8%; 2016: 2,3%). In Bezirken mit kleineren Wohnungen wie Neukölln und Marzahn-Hellersdorf sind die Mieten 2016 stärker gestiegen als in Bezirken mit großen Wohnungen wie Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Kaufpreise steigen in vielen Bezirken schneller als die Angebotsmieten. Der Mittelwert über den Gesamtmarkt stieg von 2015 auf 2016 um 9,6%. Darum sinken die Renditen. Berlin folgt damit dem bundesweiten Trend zunehmender Preisrisiken. Auch die Zahl der Fertigstellungen neuer Wohnungen steigt. Bereits 2015 wurden 7.030 neu errichtet. In dieser Größenordnung ging es auch 2016 weiter. Zudem werden die Neubauprojekte größer und die Zahl der Wohnungen pro Vorhaben steigt ebenfalls.
Fazit: Der Berliner Immobilienmarkt ist stark differenziert. In einigen Zentrums-Bezirken wachsen die Risiken stark.