Am Kunstmarkt steigt die Nachfrage nach Uhren stark an. Insbesondere klassische Pendülen sind wieder vermehrt gefragt. Diese speziellen Uhren waren vor allem in den Wohn- und Arbeitsräumen vermögender Zeitgenossen, vor allem in Frankreich, zu finden. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges (1914) gab es oft nichts Eleganteres und Stilvolleres, als eine solche aus Bronze gegossene und häufig sehr prunkvoll gefertigte Uhr.
Die größte Gruppe neuer Käufer kommt aus dem Reich der Mitte. Wohlhabend gewordene Chinesen, die stolz die eine oder andere (oder gleich mehrere) dieser Pendülen ersteigerten, haben die bislang dominierenden Amerikaner und Japaner auf die Ränge verdrängt.
Der Handel mit alten Pendülen ist darum wieder in Schwung gekommen. Bevor Investoren bei Auktionen zuschlagen, sollten sie sich aber ein wenig mit dem Segment beschäftigen. Es dauert jedoch nicht lange, bis Sammler eine Louis Seize von einer Empire-Figurenpendüle unterscheiden können oder Näheres zu englischen Stutzuhren wissen.
Auch die finanziellen Einstiegshürden sind niedrig. Viele Uhren sind trotz der anziehenden Nachfrage noch verhältnismäßig preiswert. Eine große, prunkvolle Figurenpendüle, Frankreich 19. Jahrh., in zeittypisch verziertem Gehäuse mit Figurenaufsatz aus vergoldeter Bronze und gangbarem Wochenwerk mit Halbstunden Schlag auf Glocke, knapp 60 cm lang, kann er schon für 4.200 Euro erwerben. Eine äußerst attraktive in Lyra-Form gearbeitete Kaminuhr, gestaltet mit Marmor, mit gangbarem Wochenwerk (Halbstundenschlag, knapp 60 cm hoch) gibt es für 3.300 Euro.
Noch preiswerter sind klassische Empire-Figurenpendülen um 1800 aus Frankreich. Diese sind schon zwischen 1.200 bis 1.600 Euro zu kaufen. Gelegentlich finden sich auch gute Kamin-Uhrengarnituren nebst zwei separaten Kerzenständern (Beisteller) für komplett nur 600 Euro.
Fazit: Diese speziellen Uhren machen von ihrem Standplatz aus sehr viel her und sind wahre Kunstwerke, die auch technisch begeistern. Noch gibt es etliche günstige Exemplare. In einigen Jahren dürfte die Nachfrage aber die Preise deutlich angehoben haben – also zeitnah investieren.
Hinweis: Wer sich von einer dieser dekorativen großen Uhren trennen will, tut das vorzugsweise über Auktionshäuser. Denn einen spezialisierten Uhrenmarkt gibt es in Deutschland nicht.