Preisübertreibungen
Neben den alten Meistern zieht auch die Nachfrage nach moderner Kunst an. Allerdings treibt hier der Anlagenotstand schon Blüten. Das zeigen aktuelle Beispiele. So ist die Preisentwicklung der Werke des englischen Künstlers Francis Bacon abenteuerlich. Dessen etwa fünfzehn Jahre altes Werk „Three Studies of Lucien Freud" wechselte jüngst für fast 122 Mio. Euro den Besitzer. Vor 15 Jahren wurde dafür drei Mio. Euro gezahlt. Das war damals schon ein hoher Preis. Auch das aktuelle Wunderkind, der britische „street-art"-Künstler „Banksy" (seinen echten Namen standhaft verschweigend), wird seit einigen Jahren hochgejazzt. In diesem Jahr wurde ein Werk von ihm für elf Mio. Euro versteigert. Kurz zuvor hatte es das renommierte Auktionshaus Sotheby's auf knapp zwei Mio. geschätzt.
Die Preissteigerungen in der modernen Kunst liegen bei etwa 20% pro Jahr. Anerkannte Künstler, deren Werk stetige Wertsteigerungen erfahren, sind Egon Schiele, Gustav Klimt, Marc Chagall und Pablo Picasso. Aber auch der Bildhauer Horst Antes und sein Studienkollege Helmut Andreas Paul (HAP) Grieshaber mit seinen großformatigen abstrahierenden Holzschnitten gehören dazu. Ebenso wie Günther Uecker, Hann Trier und der Leipziger Neo Rauch. Die Werke des Kolumbianers Fernando Botero sowie die von Ernst-Ludwig Kirchner und Max Pechstein sind ebenfalls gute Investitionsobjekte mit solider Wertentwicklung. Werke dieser Künstler gibt es durchaus in der Preiskategorie zwischen aktuell 30.000 und 50.000 Euro.
Fazit
Die Preisentwicklung insbesondere berühmter Werke ist ein Indikator dafür, wie groß teilweise
die Übertreibung am Markt ist. Denken Sie daran, dass der Gewinn im Einkauf liegt – es sei denn, Sie sind lediglich auf die emotionale „Rendite" aus.