Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1912
Neues zum Steuermodernisierungsgesetz

Der Steuerzahler wird gläserner

Die Modernisierung der Steuerverwaltung bekommt mehr Drive. Noch ist die totale EDV-Verarbeitung aber Zukunftsmusik.
Das Steuermodernisierungsgesetz ist ein weiterer Schritt hin zum gläsernen Steuerzahler. Einige Neuerungen, die sich das Haus von Wolfgang Schäuble (CDU) ausgedacht hat und die 2017 in Kraft treten sollen, haben es diesbezüglich in sich.
  • Nicht allein das örtliche Finanzamt darf künftig eine Steuererklärung bearbeiten. Es kann weitere Ämter um Mithilfe bitten.

  • Die Steuerfahndung kann elektronisch aufbereitete Unterlagen bundesweit abrufen und über Bundesländergrenzen hinaus von sich aus tätig werden.

  • Bei der Bearbeitung von Steuererklärungen soll die Wirtschaftlichkeit beachtet werden, heißt: Wo mehr zu holen ist, wird zügiger gearbeitet. Weniger „rentable“ Steuerbescheide dauern länger.

  • Der Anteil der rein edv-technisch bearbeiteten Steuererklärungen soll deutlich steigen. Die bisherige Prüfung des Finanzamtes, wie ein Steuerzahler besser gestellt werden könnte, entfällt.

  • Steuerklärungen müssen künftig erst am 28. Februar des Folgejahres eingereicht werden.

  • Der Fiskus kann vor Ablauf der Frist Steuererklärungen verlangen, wenn er dies für zweckmäßig hält – bspw. weil ein Selbständiger deutlich mehr Umsatz gemacht hat, als bei der Einkommensteuervorauszahlung veranschlagt worden war.

  • Wer nicht rechtzeitig seine Erklärung abgibt, bekommt ein Verspätungsgeld aufgebrummt, das bis zu 50 Euro je Monat betragen kann.

Diesem Modernisierungsschritt gehen bereits etliche voraus. Darunter die einheitliche Steuernummer. Noch können normale Steuerzahler (Arbeitnehmer) bspw. ihre Steuererklärung auch auf Papier abgeben. Selbständige und Unternehmen sind dagegen schon seit 2011 zur elektronischen Abgabe (ELSTER) verpflichtet. Wann dies alle machen müssen, ist noch unklar. Aber es ist das Ziel des Fiskus. Vorerst aufgeschoben ist der Versuch, alle Länder auf eine einheitliche Software zu verpflichten. Aus dem Bundesfinanzministerium heißt es dazu, dass nun erst einmal die aus dem Ausland eingehenden Meldungen im Zuge des Automatischen Informationsaustauschs ab 2017 und die Erfahrungen damit berücksichtigt werden müssten. Mit der Neuordnung des Länderfinanzausgleichs ab 2020 dürfte dies aber in Gang kommen.

Fazit: Die Erfassung steuerlich relevanter Daten wird verfeinert. Unternehmen und Private müssen sich perspektivisch auf eine weitgehende Vernetzung und Datennutzung aller Behörden einstellen.

Meist gelesene Artikel
  • Editorial 2025

Vermögensverwalter im Vergleich

Performance-Projekt 6, Stiftungsportfolio, ging am 31.12.2024 zu Ende. Illstration erstellt mit dall*e
ETF vs. Vermögensverwalter: Der tägliche Realitätscheck
  • Grüne zwischen Naivität und Kalkül

Wenn Vielfalt und naive Toleranz zur Gefahr werden

Die Berliner Grünen wollen Polizistinnen mit Kopftuch zulassen – ein gefährlicher Angriff auf die Neutralität im öffentlichen Dienst. Statt Sicherheit zu stärken, wird ideologischer Blindflug betrieben. Die Folgen? Spaltung, Misstrauen und ein Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein Standpunkt von FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber gegen die brandgefährliche Verklärung von Vielfalt.
  • Fuchs plus
  • Öl, Gas, Strom: Eine Preisfalle für Anleger

Energiepreise in Europa: Trügerische Stabilität

© tomas / stock.adobe.com
Die Inflation sinkt, so scheint es – doch das Bild trügt. Denn allein die Energiepreise drücken die Gesamtteuerung im April um über fünf Prozentpunkte. Tatsächlich steigen die Preise – ohne Energie – deutlich stärker. Wer jetzt Entwarnung ruft, ignoriert die Risiken am Gas- und Ölmarkt. Die Preisbremse könnte sich als Illusion erweisen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zollstreit-Pause: Notenbanken in USA, Europa, Japan und China in Warteposition

Notenbanken in Hab-Acht-Stellung

Die großen Notenbanken erhalten durch die Pause im Zollstreit eine Atempause. In den USA, Europa, Japan und China herrscht Unsicherheit aufgrund widersprüchlicher Daten: sinkende Inflationsraten bei steigenden Zinserwartungen. Besonders die Bank of Japan steht unter Druck, während die Auswirkungen des von Trump initiierten Zollschocks spürbar sind. Was bedeutet das für den zukünftigen Zinskurs der Notenbanken?
  • Fuchs plus
  • Ölpreis bleibt volatil

Rendite im Seitwärtsmarkt

© Wiski - Fotolia
Der Ölpreis bleibt volatil. Anfang Mai lag der Preis für Brent-Öl nahe den Jahrestiefs, doch nun ist er um 15% gestiegen. Aktuell bleibt die Handelsspanne zwischen 58 und 70 US-Dollar je Barrel bestehen. Der jüngste Anstieg wurde durch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China ausgelöst. Doch die Zollsenkungen sind nur vorübergehend.
  • Fuchs plus
  • Wachstumschancen für Autozulieferer in China, USA und Europa

Autonomes Fahren: Chancen für Zulieferer

Autonomes Fahren wird zum Hoffnungsträger für Autozulieferer, mit rasanten Fortschritten in China, den USA und Japan. BYD plant, automatisierte Systeme auch in günstige Kleinwagen zu integrieren. Das dürften Markt-Impulse setzen. Der Markt für autonome Technik, besonders Lidar und Informationsverarbeitung, wird bis 2035 stark wachsen.
Zum Seitenanfang