Der Markt für historische Autos ist 2015 etwas ruhiger geworden, aber die Preisentwicklung bei jüngeren Wagen beschleunigt sich deutlich. Das Segment Emerging Classics, in dem Autos wie der Mercedes 300 SL (R107) enthalten sind, hat binnen Jahresfrist rund 30% zugelegt. Dieses Segment profitiert von einer starken Nachfrageverschiebung, die vor allem aus den teureren Segmenten kommt.
Das Preisniveau bei den bisher stark gefragten klassischen Autos ist inzwischen sehr hoch. Für einen Mercedes 190 SL zahlt man immerhin zwischen 100.000 und 150.000 Euro, 280 SE 3.5 Cabrios erreichen die 400.000-Euro-Schwelle. Käufer weichen darum immer mehr auf die jüngeren Segmente aus. So geht die Nachfrage bei den anderen Sparten zurück, die Preise steigen nur noch langsam.
Ein verstärktes Interesse ziehen auch immer wieder besondere Einzelfahrzeuge auf sich. Das trifft beispielsweise auf den Aston Martin DB5 zu, der mittlerweile bis zu eine Million Euro erreicht. Vielleicht liegt das auch daran, dass er einen prominenten Auftritt im jüngsten James-Bond-Streifen hat. Aber auch der BMW M1 oder der McLaren F1 performen außergewöhnlich gut.
Auch das Ferrari-Segment seit den 80iger Jahren wächst außergewöhnlich. Preise von deutlich über 1,5 Mio. Euro erreicht etwa der Ferrari Enzo und auch der F40 erzielt erhebliche Wertsteigerungen. Beide gleichen das leicht stagnierende Segment der Sechziger- und Siebziger-Jahre-Ferrari aus.
Fazit: Die Preise vieler historischer Autos sind inzwischen sehr hoch. Daher verschiebt sich die Nachfrage nach Modellen aus den 60er und 70er Jahren um ein bis zwei Dekaden nach hinten. Die hohen Preise führen außerdem zu einem wachsenden Angebot mittelprächtiger Wagen. Insgesamt ist für 2016 mit einem Aufholprozess der jüngeren Wagenpreise zu rechnen. Die älteren Fahrzeuge werden ihr Preisniveau aber voraussichtlich halten.