Versicherer zieht gegen Fossile Energien zu Felde
Die Vermögensverwaltung der großen britischen Versicherungsgruppe Aviva zieht gegen die fossilen Energien, hauptsächlich Kohle und Erdöl, zu Felde. Aviva Investors, die Aviva-Sparte, die ein Vermögen von 355 Mrd. Pfund (ca. 403 Mrd. EUR) verwaltet, plant sich als Aktionär von 30 großen Unternehmen zu trennen, die aus Sicht des Vermögensverwalters den fossilen Energien verhaftet sind. Das umfasst die Sparten Öl, Gas, Bergbau und Energieversorgung.
Aviva hat alle 30 entsprechenden Unternehmen angeschrieben und verlangt, dass sie festlegen und veröffentlichen, zu welchem Zeitpunkt sie “Null-Emittenten” von Schadstoffemissionen sein werden. Desweiteren sollten sie die Klimaentwicklung in ihre geschäftliche Strategie einbeziehen. Als Frist dafür hat Aviva drei Jahre festgelegt.
Große Herausforderung für die weltweiten Kapitalmärkte
Von Unternehmen, die sich nicht an diese Frist halten, will sich Aviva nach Ablauf der drei Jahre als Aktionär trennen. Zugleich haben diese Unternehmen dann auch keine Chance mehr, von Aviva Investors Kredite zu erhalten. Zu den 30 Unternehmen zählen aus der Energiewirtschaft beispielsweise BP und Royal Dutch Shell. Aus dem Bergbau sind es unter anderem die Giganten Rio Tinto und Glencore.
Aviva’s Chief Investment Officer, David Cumming, betont, dass der Klimawechsel zu den größten Herausforderungen für die weltweiten Kapitalmärkte zähle. Das müsse auch schon auf kurze und mittlere Sicht die Unternehmen zwingen, dem Klimawandel in ihrer Geschäftspolitik Rechnung zu tragen.
Fazit: Großunternehmen aus sämtlichen Sparten müssen jederzeit damit rechnen, unter ähnlichen Druck gesetzt zu werden.