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1977
Meißner Porzellan als Geldanlage

Weißes Gold ist wieder gefragt

Weltweit schätzen zahlreiche Liebhaber die Einzelstücke und Kleinserien der Manufaktur Meißner Porzellan. Denn nach dem Motto „mit künstlerischer Handarbeit, vollendeter Perfektion und Orientierung auf die zeitgenössischen Entwicklungen“ schafft Meißen auch heute noch Kultur- und Luxusgüter.

1708 war das Geburtsjahr des europäischen Porzellans - und heute immer noch begehrt. Nach Jahrzehnten teuerster Importe von Porzellanen aus China und Japan, stellte Johann Friedrich Böttger aus Tonen und Silikaten 1708 erstmals sogenanntes Böttgersteinzeug her. Böttgers Arbeit griff dabei auf die unzähligen Versuche des Physikers Ehrenfried Walther von Tschirnhaus zur Schmelze der Materialien zurück.

1713 wurde das erste „Weißporzellan“ angeboten. Der sächsische König (August der Starke) verfolgte mit der Gründung der Meissner Manufaktur 1710 rein kommerzielle Zwecke. Einerseits wollte er die prunkvolle Hofhaltung vom Import teurer asiatischer Waren unabhängig machen. Andererseits wollte er den sächsischen und europäischen Adel, sowie das entstehende Bürgertum als Kunden seiner Manufaktur gewinnen. Zudem war es eine Frage des Prestiges über eine solche Manufaktur zu verfügen. Die besten Modelleure und Maler der Zeit trugen zum künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg jener Jahre bei.

Bewegte Geschichte

Bereits in den Gründungsjahren der Manufaktur kam es zu zahlreichen Versuchen der „Industriespionage“. Außerdem ist überliefert, dass es Abwerbeversuche von Know-how-Trägern gab, um an das Geheimnis des „weißen Goldes“ zu gelangen. So floh bereits um 1715 ein Mitarbeiter nach Wien und 1718 entstand dort eine Manufaktur. Künstler wie Hoeroldt, Kaendler prägten die frühen Jahre der Manufaktur, später bot die Manufaktur zahlreichen Künstlern Gelegenheit ihre Ideen umzusetzen. Dazu wurde besonders im 19. Jahrhundert eine enge Verbindung mit der Dresdner Kunstakademie gepflegt. Richard Riemerschmid, Henry van de Velde, aber auch Heinrich Vogeler, Hans Meid sind beispielhaft für die Jahre zwischen 1900 bis 1920 zu nennen.

Bis heute ist das so geblieben. Gestalter wie Werner Klemke, Peter Strang, Ludwig Zepner oder auch Bärbel Thoelke waren prägende Namen in den Jahren der DDR. Neben Tisch- und Gebrauchsgeschirr, Skulpturen, Wandfliesen unternahm die Manufaktur zahlreiche Versuche, ihr Sortiment über die Jahrzehnte zu erweitern. Sanitär- und Laborgeräte sind beispielhaft genannt.

Die Manufaktur: Oft hart an der Grenze um Ruin

Dem Spagat zwischen teurer Handarbeit und dem industriellen Massenangebot anderer Hersteller konnte die Meissner Manufaktur dauerhaft nicht standhalten. Immer wieder geriet die Manufaktur in wirtschaftliche Schwierigkeiten und an den Rand des Bankrotts. Neben den sich ändernden Tischgewohnheiten und Zeitgeschmack, war auch Missmanagement am Niedergang beteiligt. Nur durch die starke Verwurzelung als identitätsstiftende Einrichtung im sächsischen Bewusstsein konnte die Manufaktur durch großzügige Förderung des Landes Sachsen erhalten werden.

Heute ist sie mehr Kulturgut, technisches Denkmal und Luxusgüterproduzent. Weltweit schätzen zahlreiche Liebhaber die Einzelstücke und Kleinserien der Manufaktur. Denn nach dem Motto „mit künstlerischer Handarbeit, vollendeter Perfektion und Orientierung auf die zeitgenössischen Entwicklungen“ schafft Meißen auch heute noch Kultur- und Luxusgüter.  Es ist eben schon immer etwas Besonderes gewesen, Unikate sein Eigen zu nennen. Meißen ist im Kunst- und Antiquitätenmarkt eine fest verankerte Größe.

Meißner Porzellan ist ein gefragtes Kulturgut

Zahlreiche Händler weltweit sind auf den Handel mit neuer Manufakturware spezialisiert. Daneben gibt es ein reiches Angebot im klassischen Antiquitätenhandel. Im Auktionshandel ist eine größere Differenzierung spürbar. Besondere Einzelstücke, historische Objekte aus den frühen Jahren der Manufaktur werden oft von den seriellen Porzellanservices (z.B. Weinlaubmuster, Zwiebelmuster, Koralle etc.) separiert. Demzufolge finden sich die Gebrauchsporzellane meist bei den klassischen Varia-Auktionen. Für Interessenten an klassischen Tafelgeschirren ist es besonders lohnenswert dort zu schauen. Hier kann man z.T. echte Schnäppchen machen. Auch Einzelteile, um z.B. kaputte Stücke zu ersetzen, sind hier günstig. Ein gutes Auktionsangebot finden Sie meist beim Dresdner Auktionshaus Günther, Metz-Auktionen Heidelberg, Auktionshaus Quentin Berlin, Kunst-Auktionshaus Kastern Hannover.

Nach jahrelangen Preisrückgängen für die gängigen Tafelservices sind mittlerweile eine Befestigung des Preisniveaus und leichte Preissteigerungen sichtbar. Selbst junge Kunden erfreuen sich, trotz der teilweise mangelnden Eignung für die Spülmaschine, zunehmend am gut gedeckten Tisch.

Auf spezialisierten Auktionen einkaufen

Zu den eingeführten Auktions-Adressen für hochwertige Meißner Unikate in Deutschland zählen Van Ham in Köln und Lempertz Köln. Reich staffierte Leuchter, üppige dekorierte Terrinen, farbige Tierskulpturen, insbesondere aus den frühen Jahren der Manufaktur, erreichen schnell die Höhen von 50 bis 150.000 Euro. Hier wird der Unikatcharakter, die oftmals adlige Provenienz von der internationalen Kundschaft geschätzt.

Ausstellungsempfehlungen

(Bitte erkundigen Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch über die aktuell geltenden Corona-Regeln!)

 

Berlin

Sammlung Scharf-Gerstenberg

„Pflanzen brechen aus der Erde“

bis Ende September 2021

 

Dresden

Albertinum

„Caspar David Friedrich/Hermann Nitsch“

bis 31. Oktober 2021

Wien

Albertina Modern am Karlsplatz

„Araki“

ab 26. Mai bis 29. August 2021

Fazit: Es ist schon immer etwas Besonderes gewesen, Unikate sein Eigen zu nennen. Meißen ist darum im Kunst- und Antiquitätenmarkt eine fest verankerte Größe - nicht nur praktisch, sondern auch schön. Meißner Porzellan ist dabei auch mehr als eine Liebhaberei. Bei sachkundiger Auswahl der Objekte ist es auch eine richtig interessante Kapitalanlage.

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