Wirtschaftlich starkes Wahljahr voraus
Die US-Wirtschaft kommt weiter sehr gut mit dem steilen Zinsanstieg zurecht und verschiebt das Rezessions-Risiko weiter in die Zukunft. Bisher ist der US-Notenbank Fed ein Soft-Landing der Wirtschaft gelungen. Das führt dazu, dass die Banken ihre Prognosen für die US-Konjunkturentwicklung anpassen. Die Deutsche Bank Research, die besonders drastisch vor einem wirtschaftlichen Rückgang in den USA gewarnt hatte, erwartet nun für 2024 ein Wachstum von 1,9%.
Wichtige Faktoren sprechen inzwischen für eine gute Konjunkturentwicklung in diesem Jahr. So ist es in den USA wieder leichter, an Kredite zu kommen. Der Schock der Zins-Explosion scheint überwunden zu sein. Die Risikoprämien sind in den USA zuletzt gesunken. Auch der Druck auf die Haushalte hat aufgrund der Lohnsteigerungen in den USA abgenommen. Einer Ifo-Studie zufolge erwarten auch US-Wirtschaftsforscher eine geringe Rezessionswahrscheinlichkeit von nur noch 26%. Für Deutschland, die Niederlande und Großbritannien ist das Risiko mit je 38% wesentlich höher.
US-Abwärtsrisiken sind derzeit überschaubar
Unverändert gibt es einige Abwärtsrisiken. So rechnet die Deutsche Bank mit steigenden US-Staatsausgaben, die aber auch mit 0,75 Prozentpunkten zum BIP-Wachstum beitragen sollen. Kommt es aber nicht zu einer Einigung darüber zwischen Republikanern und Demokraten, droht ab März ein Regierungs-Lockdown. Der würde das Wachstum drücken. Auffällig ist auch, dass die Investitionen der Unternehmen noch immer niedrig sind. Viele Firmen kaufen lieber Aktien für Milliarden von Dollar zurück, hat FUCHS-Kapital beobachtet. Von Seiten der Investitionen kommen daher noch keine neuen Impulse, die Aktienkurse werden aber dennoch hochgetrieben.
Das größte Risiko sehen wir bei den Konsumentenkrediten. In dem Segment nehmen die Ausfälle gerade zu. Hier kommt die Zinswende jetzt am Markt an. Wenn sich das Job- und Lohnwachstum weiter verlangsamen oder in den kommenden Monaten ganz zum Erliegen kommen sollten, wird die wesentlich von den Konsumenten getragene US-Konjunktur deutlich schwächer werden.