Zinkproduzenten schrauben runter
Anleger spekulieren angesichts der angespannten Versorgungssituation bei Zink auf wieder steigende Preise. Jüngsten Erhebungen der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zufolge, dürfte der Zinkmarkt in diesem Jahr um 297.000 Tonnen unterversorgt sein. Damit bestätige die Gruppe ihre Defizitprognose vom Frühjahr.
Energiekrise bremst Zinkproduktion aus
Derzeit ist der Markt noch nahezu ausgeglichen. Zwar gehen die Analysten davon aus, dass die Nachfrage im laufenden Jahr um etwa 2% fallen werde, auf der anderen Seite steht dem jedoch ein Produktionsrückgang bei den Zink-Produzenten von knapp 3% gegenüber. Ein Großteil dieses Rückgangs entfällt auf Europa, da die Zinkproduktion wegen der hohen Energiekosten immer weiter zurückgefahren wird. Im kommenden Jahr dürfte sich das Angebotsdefizit im Zuge einer Erholung bei der Produktion auf 150.000 Tonnen verringern.
Auf kurze Sicht dominieren jedoch Nachfragesorgen mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung in China den Zinkmarkt. Dort hat die Zentralregierung aufgrund steigender Corona-Zahlen erneut Lockdowns in wichtigen Wirtschaftsregionen verhängt. So beispielsweise in Guangzhou, der – gemessen an der Wirtschaftsleistung – viertgrößten Stadt des Landes.
Bodenbildung zeichnet sich ab
Auch die Charttechnik spricht für einen steigenden Zinkpreis. Im Chartbild zeichnet sich langsam eine Bodenbildung ab. Noch im April handelte Zink auf einem Allzeithoch bei rund 4.515 US-Dollar je Tonne, inzwischen ist der Preis des Industriemetalls unter die 3.000 US-Dollar-Marke gefallen. Vor knapp einem Monate markierte Zink bei 2.830 US-Dollar sein bisheriges Jahrestief. Nun deutet der jüngste Preisdreh oberhalb dieses Level auf eine Bodenbildung hin.
Fazit: Die Bodenbildung bei Zink kommt voran. Fundamental spricht die angespannte Angebotssituation für mittelfristig steigende Preise.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Zink-ETC (Beispiel ISIN: GB 00B 15K Y87 2) können Anleger von steigenden Notierungen profitieren.