Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1968
Banken können Quellensteuer einfacher abrechnen

Digitalisierung beschleunigt Rückforderung der Quellensteuer

Mehrere 2-Euro-Münzen © Olivier Le Moal / stock.adobe.com
Die Rückforderung ausländischer Quellensteuern ist kompliziert und für viele Anleger ein Ärgernis. Auch bei den Banken brechen keine Begeisterungsstürme für das Thema los, denn die Bearbeitung ist kompliziert, langwierig und daher teuer. Die Digitalisierung bringt aber Lösungen mit sich, die Banken nutzen können, um mit Zusatzservices bei ihren Kunden zu punkten.

Banken können den erheblichen Aufwand, der mit der Rückforderung von Quellensteuern verbunden ist, jetzt deutlich reduzieren. Das ermöglicht den Geldhäusern sogar, ihren Kunden neue Serviceangebote machen zu können und sich im Wettbewerb abzusetzen.

Rückforderung der Quellensteuer ist Papierkrieg     

Die Rückforderung von Quellensteuern gewinnt für Anleger wieder an Relevanz. Denn im Zuge der Zinswende werden die Portfolios von Wachstumsaktien auf Value-Werte umgeschichtet. Die wiederum schütten in der Regel solide Dividenden aus. Auch Anleihen rücken wieder stärker in den Fokus. Deren Zinsen unterliegen im Heimatland des emittierenden Unternehmens der Quellensteuer.

Die Quellensteuer lässt sich oft auf Antrag beim ausländischen Finanzamt reduzieren. Voraussetzung ist, dass mit dem entsprechenden Land ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen wurde oder besondere lokale Gesetzgebungen zur Steuerentlastung vorliegen. So muss z.B. ein deutscher Anleger 35% seiner Dividenden eines Schweizer Unternehmens beim Schweizer Finanzamt an Quellensteuern „abdrücken“. Auf Antrag können immerhin 20% aus der Schweiz zurückgefordert werden.

IT-Systeme sind ein wertvoller Effizienzhebel

Diese Rückforderungsanträge sind mühsam - sowohl für Anleger, als auch für Banken. Das Fintech Raquest schätzt im Gespräch mit FUCHSBRIEFE, dass ein geübter Bankangestellter ca. eine bis anderthalb Stunden für die vollständige Bearbeitung eines Antrags braucht. Kommen dann noch Fehler hinzu – manchmal reicht schon ein falsch gesetztes Komma – wird der Prozess zur Qual. Auch Steuerberater mit entsprechender Expertise sind spärlich gesät.

Raquest hat nun eine Software entwickelt, die den Rückforderungsprozess für Banken enorm beschleunigt. Das Unternehmen stellt eine Reduktion der Bearbeitungszeit auf vier bis sechs Minuten in Aussicht. Das ist ein Effizienzhebel, der die (Lohn-)Kosten des Prozesses drastisch verringert. Bisher hat das Unternehmen die Rückforderungsanträge für 30 Märkte (insbesondere Europa) programmiert. Weitere werden nach Bedarf der Kunden hinzugefügt. Auch Anträge auf Vorabbefreiung können mit dem System durchgeführt werden. Zu den Kunden von Raquest gehören z.B. die Privatbank Berenberg, die Commerzbank, die DZ Privatbank, die Liechtensteinische Landesbank oder die Targobank.

Fazit: Die Digitalisierung hilft, die komplizierte Rückforderung der Quellensteuer zu beschleunigen. Banken, kleine Sparkassen und Volksbanken, die sich noch mit den langwierigen Prozessen herumärgern, könnten prüfen, die Software zu nutzen. Die internen Prozesse werden deutlich gestrafft.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang