Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2153
Innovationen 2023

Einbrüche oder Durchbrüche?

Symbolbild Künstliche Intelligenz. © monsitj / stock.adobe.com
Zwei neue Techniktrends werden ihre großen Versprechungen nicht halten. Web 3.0 und das Metaverse werden noch überschätzt. Aber andere Techniken werden im kommenden Jahr positiv überraschen.

Innovationen sind ein wichtiger Motor des Fortschritts, aber manchmal läuft der Motor einfach nicht rund. So ist das auch beim viel gelobten Metaverse. Das hat vermutlich noch einiges Potenzial, schöpft es aber noch längst nicht aus. Es gibt bisher einfach zu wenige Nutzer, die ein Interesse am Metaverse haben. Und offenbar gibt es bisher auch keine Probleme, die das Metaverse lösen könnte. 

Metaverse zündet noch nicht

Als Metaverse werden Virtual (VR) und Augmented Reality (AR) bezeichnet, also das digitale Umfeld, das in eine Datenbrille eingespiegelt wird. Oder digitale Elemente, die mit einer Datenbrille in die reale Welt eingespiegelt werden. Der Unternehmensberater McKinsey, der ein hohes Wachstum erwartet, gibt ein Beispiel. Bei einem digitalen Konzert können Zuschauer die Band und auch die anderen Fans miterleben. Eine solche "Verabredung im Metaverse" können sich aber nur 22% aller vom deutschen Digitalverband Bitkom befragten Personen vorstellen. Das Metaverse bleibt somit vorerst ein Thema der großen Tech-Konzerne.

Auch die Nutzerzahlen für Virtual und Augmented Reality steigen nur sehr langsam. Die dafür nötige Technik ist allerdings schon seit einigen Jahren ausgereift. Selbst unter den technikbegeisterten Computerspielern haben bisher nur wenige VR-Brillen. Es ist aber zu erwarten, dass sich die VR-Brillen allmählich durchsetzen könnten. Denn einerseits sinken die Preise drastisch, andererseits gibt es zunehmend auch Industrieanwendungen (Schulungen, Maschinenwartung). 

Web3 noch ohne Durchbruch

Auch das Web3 hat den Durchbruch noch nicht geschafft. Im Kern geht es beim Web3 um Internetseiten, Videos und Anwendungen, die auf der Blockchain aufgebaut sind. Auf die Dienste der großen Internetkonzerne könnte dann verzichtet werden. Allerdings ist das Web3 noch langsamer als das klassische Internet. Die Risikokapitalgeber des Silicon Valley finanzieren seit zwei Jahren vermehrt Web3-Unternehmen, der Durchbruch steht aber noch aus.

Sinnkrise im Silicon Valley

Das Silicon Valley gerät in eine tiefe Krise. Die Finanzierungen für Startups werden 2023 wegen der steigenden Zinsen stark zurückgehen. Die Valley-Riesen wie Alphabet/ Google verlieren an Glanz. Es gelingt ihnen nicht wie in der Vergangenheit, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die chinesische App Tiktok hat sie auf dem falschen Fuß erwischt. Sie versuchen mit Youtube Shorts und Reels (Facebook) dagegenzuhalten. Aber wer im Internet nicht den neusten Trend gesetzt hat, hat üblicherweise keine zweite Chance. Damit wird erstmals ein chinesisches und kein amerikanisches Internetunternehmen einen weltweiten Internet-Teilmarkt beherrschen.

KI-Nutzung kommt in Schwung

Künstliche Intelligenz wird 2023 aber einen Aufschwung erleben. Zwar taugt die Technik nicht dazu, einen dominierenden Konzern hervorzubringen, wie Google bei der Internetsuche. Denn KI muss angelernt werden. Auf jedes Feld, in dem sie genutzt werden soll, einzeln. Das führt zu fragmentierten Märkten. Aber im Hintergrund gibt es spezielle KI-Chips, Software, die KI anlernt, sie auswertet, usw. Hier gibt es schon einige Startups und es entstehen weiterhin neue.  

Die großen Chancen der KI –  Verwaltungsaufgaben automatisieren, Forschung und Entwicklung beschleunigen  – stehen noch am Anfang. Bei der Umsetzung von KI gehören die großen deutschen Unternehmen zu den Vorreitern. Schon 42% von ihnen nutzen KI laut einer Befragung des Wirtschaftsprüfers und Unternehmensberaters Deloitte und haben Erfolg. Sie können damit etwa die Nachfrage vorhersagen, Kosten senken und Umsätze erhöhen. Global nutzen erst 27% der Großunternehmen erfolgreich KI. Das wird sich sukzessive ändern.

KI-Programme malen und geben gute Antworten

Neue, KI-basierte Programme zeigen überraschende Möglichkeiten. Etwa die seit einigen Wochen erstmals frei verfügbare Zeichensoftware Dall-E2, die aus Beschreibungen Bilder macht. Auch Chat GPT, seit November 2022 verfügbar, das auf natürliche Fragen sinnvolle Antworten gibt (in Englisch), zeigt eine Leistungsstärke, die vor wenigen Monaten nicht möglich war. Beide Softwareprodukte zeigen, dass KI auch bei wenig spezifischen Anwendungen immer besser wird.

Catena-X bietet freien Datenaustausch in der Autoindustrie

Mit Catena-X startet 2023 eine erste freie Datenaustauschplattform. Durch den offenen Datenaustausch zwischen Unternehmen soll eine höhere Produktivität erreicht werden. Das eröffnet Big Data neue Möglichkeiten. Catena-X baut seit 2020 ein offenes Datennetzwerk speziell für die Autoindustrie auf. Catena-X kann neue Anforderungen an die Industrie relativ leicht erfüllen. Etwa die im Rahmen des Lieferkettengesetzes geplanten Nachweise zur Herkunft von Teilen. Außerdem werden die Catena-X-Datenbanken Rückrufe einfacher machen, weil schneller nachvollziehbar wird, welche Teile in welchen Fahrzeugen verbaut wurden. Weitere Vorteile sind die einfachere Produktionsplanung und eine frühere Erkennung von Lieferkettenproblemen.  

Drohen heben an

Drohnen werden bis 2023 universelle Flugreisen ermöglichen. Erfahrene Fotografen und Filmemacher setzen Drohnen bereits häufig ein. 2023 werden Drohnen so preiswert sein, dass jeder sie kaufen kann und sie werden weitere Einsatzgebiete erschließen. So könnte die Nutzung von Drohnen für geschäftliche Aufgaben wie Postzustellung und Überwachung (Infrastruktur) zunehmen.

Fazit: Derzeit sehen wir nicht viele vollständig neue Entwicklungen. Wahrscheinlich ist, dass viele neue Technologien jetzt in die Massenanwendung gelangen und technische Durchbrüche erzielen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang