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Wasserstoff auch subventioniert meist noch zu teuer

Wann grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig sein wird

Wann grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig sein wird. Copyright: Pexels
"Grüner" Wasserstoff, der aktuell mit erneuerbarem Strom aus Wasser erzeugt wird, kostet ein Vielfaches von "blauem" Wasserstoff, der mit Erdgas erzeugt wird. Um die hohen Kosten auszugleichen, wäre ein extrem niedriger Strompreis nötig. Wann wird grüner Wasserstoff Preise erreichen, die unter dem unter des "blauen" liegen?

Die Wasserstoffproduktion mit erneuerbaren Energien in Deutschland wird noch über viele Jahre nur in Ausnahmefällen profitabel sein. Derzeit kostet Wasserstoff aus Erdgas etwa 4 ct/kWh. Mit Strom aus Wind- und Solarkraftwerken erzeugter Wasserstoff kostet zwischen zehn und 20 ct/kWh. Das zeigt eine neue Studie von Agora Energiewende.

Aktuell müsste Strom etwa 2 Ct/kWh kosten, damit Gewinne möglich sind

Aktuell müsste der Strom etwa 2 ct/kWh kosten, damit erneuerbarer Wasserstoff mit dem aus Erdgas konkurrenzfähig wäre. Das ist in Deutschland derzeit nicht erreichbar. Große Solarparks in Deutschland kommen derzeit auf Stromgestehungskosten von etwas über 3 ct/kWh, die billigste Windkraft liegt bei 4ct/kWh. Die Börsenstrompreise erreichen aktuell im Tagestief etwa 7ct/kWh.

Zwei Kosten-Komponenten

Die Kosten des Wasserstoffs bestehen aus zwei Komponenten:

  1. den Kapitalkosten für die Investition in die Anlage und
  2. den Stromkosten, die für den Betrieb der Anlage nötig sind.

Etwa ab 2030 werden die Anlagen mit Gewinn betrieben werden können. Erst dann sind die Kosten ausreichend gesunken und die Anlagen erreichen die nötige Effizienz. Wasserstoff aus Gas wird dann durch den gestiegenen CO2-Preis etwa 7ct/kWh kosten, der aus erneuerbaren etwa 6 ct/kWh.

Nur wenige Analgen können derzeit Gewinne erzielen

Schon zuvor können bestimmte Anlagen operative Gewinne erzielen. Das von Enertrag in Schwarzheide geplante Referenzkraftwerk Lausitz soll 2024 fertiggestellt werden. Die Anlagenkosten von 50 Mio. Euro werden mit 30 Mio. vom BMWi subventioniert. Enertrag-eigene Solar- und Windanlagen werden für die Wasserstofferzeugung genutzt. Dadurch können Stromkapazitäten bei niedrigen Preisen vom Markt genommen werden. Der Wasserstoff wird in einem Kraftwerk als Regelenergie und in Dunkelflauten im Winter rückverstromt werden. Weil dafür hohe Preise erzielt werden, können Wasserstoff-Anlage und Kraftwerk zusammen nach aktuellen Plänen in wenigen Jahren Gewinne erzielen. 

Fazit: Noch lohnt sich die Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie in Deutschland nur in Ausnahmefällen. Erst 2030 kann der aus Erdgas hergestellte Wasserstoffpreis unterboten werden.

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